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Die Kunst der Radiotelegrafie

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solch einem Tempo die Dits und Dahs gar nicht mehr zu unterscheiden<br />

sind? Er umschreibt es so: ” Wenn man im Radio Nachrichten hört und<br />

gleichzeitig eine Zeitung liest, wird entwe<strong>der</strong> das eine o<strong>der</strong> das an<strong>der</strong>e<br />

Priorität haben: Wenn ich meine Aufmerksamkeit auf das eine richte, bin<br />

ich mir <strong>der</strong> Existenz des an<strong>der</strong>en wohl bewußt, bekomme aber dessen Inhalt<br />

nicht komplett mit – es wird dann etwas verschwommen. Das ist<br />

nur eine unzulänglicher Vergleich, aber es ist dieses ’Umschalten’ <strong>der</strong> Aufmerksamkeit,<br />

das den Unterschied zwischen dem Hören eines Geräusches<br />

und dem Mitlesen des Inhaltes ausmacht. Schwierige und selten vorkommende<br />

Worte sind manchmal ein Problem, aber im Allgemeinen führen<br />

sie nicht dazu, daß die Konzentration gestört wird und verursachen daher<br />

keine Aussetzer beim Hören. Man ist sich bewußt, daß man etwas verpaßt<br />

hat (was auch durch falsche Schreibweise o<strong>der</strong> Empfangsstörungen usw.<br />

vorkommen kann) und ist für den Bruchteil eines Augenblicks überrascht<br />

und dann geht es nahtlos weiter. Man konzentriert sich auf das Verstehen<br />

des Textes und macht einfach weiter. Auch lange Worte verursachen dabei<br />

keine Probleme.“<br />

5. Er weiß nicht genau, wo die oberste Geschwindigkeitsgrenze liegt, glaubt<br />

aber, es müsse irgendwo eine geben.<br />

6. Er konnte schon immer Morsecode hören o<strong>der</strong> senden und dabei gleichzeitig<br />

an<strong>der</strong>e Dinge tun: mit mo<strong>der</strong>atem Tempo Schreibmaschine schreiben,<br />

sich mit an<strong>der</strong>en unterhalten, das Funkgerät neu abstimmen usw. Wenn<br />

er während seiner Zeit als Schiffsfunker zusammen mit an<strong>der</strong>en Funkern<br />

etwas angetrunken vom Landurlaub zurückkehrte, versuchten diese ihm<br />

mitunter einen Streich zu spielen, indem sie ihm rückwärts buchstabierte<br />

Worte sendeten. Er konnte diese Worte trotzdem fehlerfrei erkennen!<br />

7. Obwohl er amerikanischen Morsecode mit 30–40 WpM mitlesen und mitschreiben<br />

kann, hat dieser Code für ihn nicht den richtigen Klang, wenn er<br />

in CW übertragen wird. Gelegentlich hört er sich aus Spaß den alten Code<br />

mit einem Ticker an, hatte dies aber nie bei höheren Geschwindigkeiten<br />

geübt.<br />

Nr.12: Fre<strong>der</strong>ick M. Ryan, W3NIZ<br />

(geboren 20. Januar 1932)<br />

1942, als Fre<strong>der</strong>ick Ryan 10 Jahre alt war, schenkte ihm sein Vater zu Weihnachten<br />

eine Spielzeug-Telegrafenausrüstung. Man konnte damit zwischen zwei<br />

Stationen Signale übertragen, die wahlweise durch einen Summer, einen Ticker<br />

o<strong>der</strong> eine Lampe ausgegeben wurden. Daß es gerade ein Spielzeugtelegraf war,<br />

verwun<strong>der</strong>t nicht: Fre<strong>der</strong>icks Vater arbeitete als Telegrafist bei <strong>der</strong> Pittsburgh<br />

and Lake Erie Eisenbahn-Gesellschaft, sein Großvater war Telegrafist bei <strong>der</strong><br />

Pennsylvania Railroad und ein Onkel war ebenfalls Telegrafist (bei <strong>der</strong> Baltimore<br />

and Ohio Railroad Company). Sein Vater brachte Fre<strong>der</strong>ick die Buchstaben<br />

und Ziffern bei – er mußte sich diese bei sehr langsamem Tempo einprägen. . .<br />

Als nach Ende des Zweiten Weltkrieges <strong>der</strong> Amateurfunk wie<strong>der</strong> erlaubt war,<br />

entschloß sich Fre<strong>der</strong>ick, erneut das Morsen zu trainieren und meldete sich für<br />

die Amateurfunk-Prüfung an. Er übte dazu mit dem Spielzeugtelegrafen und<br />

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