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Die Kunst der Radiotelegrafie

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hören, wird uns die Geschwindigkeitssteigerung ganz leicht und natürlich vorkommen.<br />

Es wird aber etwas Übung und Anstrengung dazu brauchen. Der Geist<br />

muß angetrieben werden, aber nicht allzu hart. Lassen Sie uns das auf eine lockere<br />

Weise machen, mit kurzen Übungsphasen. Ganze Worte zu erfassen wird für<br />

uns ein automatischer Erkennungsvorgang werden, <strong>der</strong> so abläuft, wie wenn<br />

wir gesprochene Sprache hören. Das ist letztlich keine schwierige Sache – zum<br />

Beispiel ist das Wort “the” nicht länger, als die Zahl 9.<br />

Beginnen Sie zunächst mit dem Hören von kurzen gebräuchlichen Worten<br />

und wie<strong>der</strong>holen Sie diese wie<strong>der</strong> und wie<strong>der</strong>, bis sie als Wort-Klänge unauslöschlich<br />

im Gedächtnis verankert sind. Lernen Sie, Worte genauso als Ganzes<br />

zu erkennen, wie Sie es bei den Buchstaben gelernt haben. Wenn das dann einigermaßen<br />

flüssig geht, ist es, als ob jemand diese Worte zu Ihnen gesprochen<br />

hätte. <strong>Die</strong> im Folgenden beschriebenen Methoden können Ihnen helfen, diese<br />

Fähigkeit auch auf längere Worte zu erweitern:<br />

Ein “Mentaler Bildschirm” ist vergleichbar mit einem richtigen Bildschirm<br />

– stellen Sie sich das etwa wie eine Schreibmaschine o<strong>der</strong> einen Notizzettel vor,<br />

wo Sie ein Wort nach dem an<strong>der</strong>en Buchstabe für Buchstabe und Zeile für Zeile<br />

aufschreiben; o<strong>der</strong> wie eine dieser Anzeigetafeln, auf denen die Worte langsam<br />

über den Schirm laufen. Lassen Sie jedes Wort auf dem inneren Bildschirm Ihres<br />

Geistes auftauchen, damit Sie es im Kontext <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Worte ’sehen’ können.<br />

Versuchen Sie, jede Zahl und jeden Buchstaben usw. für den Bruchteil einer<br />

Sekunde auf Ihren inneren Schirm zu ’projizieren’. Damit wird Ihr Gehirn darauf<br />

trainiert, dies automatisch und ohne Verzögerung zu tun, jedesmal, wenn Sie das<br />

Wort hören. Lernen Sie, auf Ihrem mentalen Notizzettel zu schreiben. <strong>Die</strong>s hilft,<br />

unsere Aufmerksamkeit auf die hereinkommenden Signale zu konzentrieren, zu<br />

erkennen, wie sie Worte formen und zu lernen, diese auch als Worte zu ’sehen’.<br />

Wenn Sie beim Hören von schneller Morsetelegrafie Ihren Geist völlig frei und<br />

offen sein lassen, werden die Zeichen Sie bald ’von selbst anspringen’.<br />

Manche haben festgestellt, daß ein phonetisches Aneinan<strong>der</strong>reihen von Lauten<br />

unser Auffassungsvermögen und die Fähigkeit zur Geschwindigkeitssteigerung<br />

auf einfache und natürliche Weise för<strong>der</strong>n kann, und zwar so: Entspannen<br />

Sie sich und denken Sie an den Klang <strong>der</strong> Buchstaben, nicht an <strong>der</strong>en Namen,<br />

son<strong>der</strong>n so, wie sie innerhalb eines Wortes ausgesprochen werden. Wenn<br />

beispielsweise das Wort ’WEST’ gehört wird und Sie so, wie die Buchstaben<br />

aufeinan<strong>der</strong> folgen, laut o<strong>der</strong> im Stillen zu sich selbst sagen: ” we, we, we-e,<br />

we-e, wes, wes . . . west“, und Sie so stückweise im Geiste das Wort aufbauen.<br />

Das macht es leichter, das Klangmuster des Wortes zu hören. Sagen Sie die<br />

Buchstaben einen nach dem an<strong>der</strong>en auf, bis Sie erst Silben erhalten und zum<br />

Schluß das Wort selbst. <strong>Die</strong>s trainiert das Gehirn, die ’dit-Pause-dah’-Muster<br />

und -Kombinationen in ihre akustische Bedeutung zu dekodieren, so, wie wir<br />

letztlich auch gesprochene Worte aufnehmen.<br />

<strong>Die</strong>se Methode funktioniert natürlich nicht perfekt, weil die englische Sprache<br />

nicht perfekt phonetisch aufgebaut ist. Manche Buchstaben sind ’stumm’,<br />

wie z.B. ein ’e’ am Wortende. Lassen Sie uns die Buchstaben zu Worten zusammensetzen,<br />

wie es bei <strong>der</strong> normalen Sprache auch erfolgt. Sie können dazu<br />

mit gebräuchlichen Buchstabenkombinationen (br, gl, ng, usw.) und mit Silben<br />

(com-, ex-, inter-, -ment, -ing, -tion, usw.) üben. Das Erkennen ganzer Worte<br />

wird so zu einem Prozeß, bei dem wir das, was wir als aufeinan<strong>der</strong>folgende Einzelteile<br />

hören, zusammensetzen und es als gedankliche Einheit auffassen. Das<br />

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