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Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED- Diktatur

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Von Anfang an gehörte zu den Merkmalen des Bereichs die Zusammenarbeit mit<br />

an<strong>der</strong>en wissenschaftlichen Einrichtungen <strong>der</strong> DDR-Zeitgeschichtsforschung.<br />

Intensiviert hat sich auch <strong>der</strong> wissenschaftliche Austausch mit den Partnerbehörden<br />

in den mittelosteuropäischen Staaten im Netzwerk <strong>der</strong> <strong>Aufarbeitung</strong>sinstitutionen und<br />

im Rahmen bilateraler Abkommen.<br />

Zur Unterstützung <strong>der</strong> Behörde bei <strong>der</strong> wissenschaftlichen <strong>Aufarbeitung</strong> <strong>der</strong> Tätigkeit<br />

des MfS und bei <strong>der</strong> Konzipierung <strong>der</strong> Forschungsarbeit wurde ein<br />

Wissenschaftliches Beratungsgremium eingerichtet, das Anfang des Jahres 2008<br />

seine Arbeit aufnahm. Durch sein Wirken werden einerseits die Forschungsprojekte<br />

im kritischen und konstruktiven Diskurs gestärkt und an<strong>der</strong>erseits die Arbeit <strong>der</strong><br />

Wissenschaftler noch enger an den Wissenschaftsbetrieb und an<strong>der</strong>e<br />

Forschungsinstitute angebunden.<br />

Die Schwerpunkte <strong>der</strong> Forschungsarbeit folgen dem gesetzlichen Auftrag. Sie<br />

ergeben sich aus <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> Tätigkeiten des MfS und vor dem Hintergrund<br />

aktueller geschichtswissenschaftlicher Debatten. So war einer <strong>der</strong> ersten<br />

Forschungsgegenstände das Verhältnis des Staatssicherheitsdienstes zur<br />

herrschenden <strong>SED</strong>: War das MfS „Staat im Staate“ o<strong>der</strong> Instrument <strong>der</strong> Partei?<br />

Inzwischen kann es als wissenschaftlicher Konsens bezeichnet werden, dass letztere<br />

Hypothese die damalige Realität besser trifft.<br />

Ein weiterer früher Schwerpunkt betraf die Rolle <strong>der</strong> Staatssicherheit in <strong>der</strong><br />

politischen Justiz <strong>der</strong> DDR. Mit dem Band „Konzentrierte Schläge“ wurde die<br />

verschärfte Verfolgungsphase zwischen dem 17. Juni 1953 und dem Beginn <strong>der</strong><br />

Entstalinisierung 1956 erstmals detailliert aufgearbeitet. Für die Spätphase wurde<br />

eine Studie <strong>zum</strong> „Fall Havemann“ vorgelegt. Diese Arbeit legt die modifizierten,<br />

scheinrechtsstaatlichen Manipulationen <strong>der</strong> Ära Honecker offen. Seither wurde die<br />

Grundlagenforschung zu den für die politische Justiz maßgeblichen MfS-Bereichen<br />

vorangetrieben. So erschien ein Handbuch zur Hauptabteilung XIV, das Handbuch<br />

zur Hauptabteilung IX steht vor <strong>der</strong> Vollendung. Derzeit ist ein Forschungsprojekt zu<br />

Rechtsanwälten in <strong>der</strong> späten DDR in Bearbeitung.<br />

Wendepunkte in <strong>der</strong> DDR-Geschichte wecken im Zusammenhang mit den<br />

entsprechenden Jahrestagen immer beson<strong>der</strong>es öffentliches Interesse. Mit<br />

zahlreichen Tagungen und Veranstaltungen, Sammelbänden, Monografien und<br />

Aufsätzen wurde dem hinsichtlich des Aufstandes vom 17. Juni 1953, des<br />

Mauerbaus am 13. August 1961 und <strong>der</strong> Friedlichen Revolution 1989 entsprochen.<br />

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