Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED- Diktatur
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ausgeliehen wird. Seit 1998 besteht ein eigener Trägerverein Initiativgruppe<br />
ehemaliger Geschlossener Jugendwerkhof Torgau e.V.<br />
Am 1. April 1999 ging die Trägerschaft <strong>der</strong> vom För<strong>der</strong>verein ins Leben gerufenen<br />
und konzipierten Gedenkstätte DIZ Torgau auf die Stiftung Sächsische<br />
Gedenkstätten über. Der Bund gewährleistet durch BKM gemeinsam mit dem<br />
Freistaat Sachsen durch eine anteilige institutionelle För<strong>der</strong>ung die Arbeit des DIZ als<br />
Einrichtung mit einer „doppelten“ Vergangenheit. Auch die Sammlung und die<br />
ständige Ausstellung „Spuren des Unrechts“ mit den beiden bereits fertig gestellten<br />
Teilen zur NS-Wehrmachtjustiz und zu den NKWD-Speziallagern wurde von <strong>der</strong><br />
Stiftung Sächsische Gedenkstätten übernommen. Räumlichkeiten für die ständige<br />
Ausstellung sowie für Veranstaltungen, Sammlungen und Büros konnten nach<br />
Umbaumaßnahmen mit finanzieller Unterstützung des Freistaats Sachsen im Herbst<br />
2003 im Flügel B von Schloss Hartenfels bezogen werden.<br />
Die historischen Orte standen und stehen wegen an<strong>der</strong>weitiger Nutzung nicht für das<br />
DIZ Torgau zur Verfügung. Der zuallererst in Frage kommende zentrale Haftort Fort<br />
Zinna dient auch weiterhin als Justizvollzugsanstalt. Dort konnte im Mai 2010 – nach<br />
fast achtzehnjährigem Vorlauf – ein Gedenkort <strong>der</strong> Öffentlichkeit übergeben werden,<br />
<strong>der</strong> auf einem Areal, aber in zwei voneinan<strong>der</strong> getrennten Bereichen, an<br />
unterschiedliche historische Ereignisse erinnert. Die beiden Gedenkbereiche (für die<br />
Opfergruppen vor und nach 1945) sind jeweils durch Naturstein-Bodenbelag<br />
charakterisiert und durch korrespondierende Gedenksteine und Informationstafeln<br />
miteinan<strong>der</strong> verbunden. Zugleich sind sie durch Farbigkeit des Steins, durch Textur<br />
und Geometrien <strong>der</strong> Bodenflächen sowie durch eine Hainbuchenhecke voneinan<strong>der</strong><br />
unterschieden.<br />
Ausstellung<br />
Die ständige Ausstellung des DIZ Torgau „Spuren des Unrechts“ informiert über die<br />
Geschichte Torgauer Haftorte während des Nationalsozialismus, <strong>der</strong> sowjetischen<br />
Besatzung und <strong>der</strong> DDR. Mit Dokumenten, Fotos, Biografien und Video-Interviews<br />
stellt die Ausstellung Torgaus Rolle als Zentrale des Wehrmachtstrafsystems, die<br />
Geschichte <strong>der</strong> sowjetischen Speziallager Nr. 8 und Nr. 10 und des DDR-<br />
Strafvollzugs in Torgau dar. Der abschließende Ausstellungsteil „Heute: Haus <strong>der</strong><br />
Erziehung – Der Strafvollzug <strong>der</strong> DDR in Torgau 1950 bis 1990“ wurde 2004 fertig<br />
gestellt.<br />
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