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Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED- Diktatur

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wird im Zeitzeugen-, Dokumenten- und Fotoarchiv gesammelt. Materialien zu<br />

bekannten Häftlingen <strong>der</strong> Gedenkstätte werden nicht nur in einem physischen Archiv<br />

gesammelt, son<strong>der</strong>n auch in einer Datenbank erfasst.<br />

Systematisch hat die Gedenkstätte auch nach Richtern und Staatsanwälten<br />

recherchiert, die an politischen Strafverfahren beteiligt waren. Sie werden in einer<br />

geson<strong>der</strong>ten Datenbank erfasst. Diese enthält Angaben zu über 3.300 politischen<br />

Prozessen zwischen Oktober 1949 und Oktober 1989. Des Weiteren wurde nach<br />

biografischen Angaben und den Ka<strong>der</strong>unterlagen <strong>der</strong> in Hohenschönhausen<br />

beschäftigten MfS-Mitarbeiter recherchiert. Eine interne Datenbank enthält etwa<br />

100.000 Datensätze aus dem Zeitraum 1959 bis 1989. Hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Aktenrecherche liegt <strong>der</strong> Schwerpunkt beim Gefängnispersonal und den<br />

Vernehmern.<br />

Mit Hilfe <strong>der</strong> Bundesstiftung <strong>Aufarbeitung</strong> und einer Beschäftigungsgesellschaft<br />

konnte bis September 2003 ein einjähriges Forschungsprojekt <strong>zum</strong> ehemaligen<br />

Sperrgebiet Berlin-Hohenschönhausen finanziert werden, aus dem mehrere<br />

Veröffentlichungen hervorgingen. Weiter wurde von <strong>der</strong> Bundesstiftung <strong>Aufarbeitung</strong><br />

das Projekt „Erstellung eines Totenbuches <strong>zum</strong> Speziallager Nr. 3 in Berlin-<br />

Hohenschönhausen“ unterstützt. Dabei geht es darum, alle im sowjetischen Lager<br />

1945/46 Verstorbenen namentlich zu identifizieren, was angesichts <strong>der</strong> schlechten<br />

Quellenlage eine außerordentlich schwierige Aufgabe darstellt.<br />

Veranstaltungen<br />

Entsprechend ihrem gesetzlichen Auftrag hat die Gedenkstätte Berlin-<br />

Hohenschönhausen zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt, um zur<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung mit den Formen und Folgen politischer Unterdrückung in <strong>der</strong><br />

kommunistischen <strong>Diktatur</strong> anzuregen. Das weit gefächerte Angebot umfasst<br />

Ausstellungseröffnungen, Buchvorstellungen und wissenschaftliche Vorträge bis hin<br />

zu mehr kulturell orientierten Theater-, Film- o<strong>der</strong> Literaturveranstaltungen. Große<br />

Bedeutung hatte auch das Opfergedenken, namentlich an historischen Jahrestagen<br />

wie dem 17. Juni (Volksaufstand in <strong>der</strong> DDR), dem 13. August (Bau <strong>der</strong> Berliner<br />

Mauer) o<strong>der</strong> dem 9. November (Mauerfall). Am 24. Oktober findet jedes Jahr eine<br />

Gedenkfeier für die Opfer des sowjetischen Speziallagers Nr. 3 statt.<br />

Mit dem jährlich stattfindenden Hohenschönhausen-Forum hat die Gedenkstätte eine<br />

neue Veranstaltungsreihe etabliert. Die wissenschaftliche Tagung zu aktuellen<br />

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