Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED- Diktatur
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zu, da sie wesentlich <strong>zum</strong> Verständnis von Krieg und Frieden, von <strong>Diktatur</strong> und<br />
Rechtsstaatlichkeit beiträgt. Darüber hinaus stellt das MGFA <strong>der</strong> breiten<br />
Öffentlichkeit historiografische Orientierungshilfen zur Verfügung, die den aktuellen<br />
Forschungsstand <strong>der</strong> DDR-Geschichtsschreibung wi<strong>der</strong>spiegeln. Dazu zählen<br />
Bibliografien, Handbücher sowie auch mehrere Online-Datenbanken. Auch<br />
wissenschaftliche Konferenzen, Workshops, Buchpräsentationen, Vortragsreihen und<br />
an<strong>der</strong>e öffentliche Veranstaltungen dienen <strong>der</strong> Information <strong>der</strong> Öffentlichkeit.<br />
Die Entwicklung <strong>der</strong> DDR zu einer <strong>der</strong> am stärksten militarisierten Gesellschaften <strong>der</strong><br />
Welt in den 1970er und 1980er Jahren wird nur aufzuklären sein, wenn die<br />
Forschung die Gesamtkonzeption <strong>der</strong> „sozialistischen Landesverteidigung“ in den<br />
Brennpunkt rückt. Nur so kann die gezielte Militarisierung von Staat, Wirtschaft und<br />
Gesellschaft als zentrales Anliegen des <strong>SED</strong>-Regimes sowie als Handlungsfeld und<br />
Erfahrungsdimension von Politik und Alltag im <strong>SED</strong>-Staat freigelegt und begriffen<br />
werden. Diese Forschungen werden künftig stärker in den Zusammenhang <strong>der</strong><br />
gesamtdeutschen Nachkriegsmilitärgeschichte sowie <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> politischen<br />
und militärischen Bündnissysteme eingeordnet.<br />
Die Gemeinsame Kommission für die Erforschung <strong>der</strong> jüngeren Geschichte<br />
<strong>der</strong> deutsch-russischen Beziehungen („Deutsch-russische<br />
Geschichtskommission“)<br />
Zu <strong>der</strong> wissenschaftlichen <strong>Aufarbeitung</strong> <strong>der</strong> Geschichte des geteilten Deutschlands<br />
im Rahmen des Ost-West-Konfliktes leistet auch die Gemeinsame deutsch-russische<br />
Kommission (DRGK) ihren spezifischen Beitrag. Seine Beson<strong>der</strong>heit besteht darin,<br />
dass die Veranstaltungen und Projekte dieser Kommission in deutsch-russischer<br />
Zusammenarbeit realisiert werden.<br />
Die Kommission geht auf eine Initiative des damaligen Bundeskanzlers Dr. Helmut<br />
Kohl von 1993 und ihre positive Aufnahme durch den damaligen Präsidenten Boris<br />
Jelzin zurück. Sie wurde 1997 durch einen Grundlagenbriefwechsel <strong>der</strong> beiden<br />
Regierungen auf <strong>der</strong> Grundlage des deutsch-russischen Kulturabkommens von 1992<br />
errichtet und nahm 1998 ihre Arbeit auf. Sie steht unter <strong>der</strong> Schirmherrschaft <strong>der</strong><br />
Bundeskanzlerin und des russischen Präsidenten.<br />
Ziel <strong>der</strong> DRGK ist es, mit Hilfe gemeinsamer Kolloquien, Forschungs- und<br />
Dokumentationsprojekte die Zusammenarbeit zu verbessern, das gegenseitige<br />
Verständnis zu vertiefen, den Zugang zu den erfor<strong>der</strong>lichen Archivalien zu erleichtern<br />
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