Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED- Diktatur
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Themen <strong>der</strong> <strong>Aufarbeitung</strong> wird seit 2008 mit <strong>der</strong> Konrad-Adenauer-Stiftung<br />
durchgeführt. Dazu konnten renommierte Referenten aus dem In- und Ausland<br />
gewonnen werden. Beim 1. Hohenschönhausen-Forum am 1./2. Oktober 2008 ging<br />
es um das Thema „Nach dem Ende des Kommunismus – Die Weitergabe von<br />
<strong>Diktatur</strong>erfahrungen an die junge Generation“. Im Jahr 2009 stand das Forum unter<br />
dem Thema „Auferstanden aus Ruinen – Droht eine Renaissance des<br />
Kommunismus?“. Das 3. Hohenschönhausen-Forum im November 2010 trug den<br />
Titel „Unvergleichbar? – Nationalsozialismus und Kommunismus im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t“.<br />
2011, beim 4. Forum in Hohenschönhausen, lautete das Thema <strong>der</strong> Veranstaltung<br />
„Vom Verrat <strong>der</strong> Intellektuellen – <strong>Diktatur</strong>verklärung gestern und heute“.<br />
Zwei Jubiläen konnte die Gedenkstätte im Jahr 2010 feiern: das zehnjährige<br />
Bestehen <strong>der</strong> Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen sowie die endgültige<br />
Schließung des Untersuchungsgefängnisses vor 20 Jahren. Aus diesem Anlass hatte<br />
die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen 100 frühere Häftlinge zu einem Festakt<br />
nach Hohenschönhausen eingeladen – stellvertretend für alle politischen<br />
Gefangenen <strong>der</strong> DDR. Um den Bogen zur jungen Generation zu schlagen, kamen<br />
am Folgetag 100 Berliner Schüler, die jeweils von einem Häftling persönlich durch<br />
das einstige Stasi-Gefängnis geführt wurden. Insgesamt nahmen mehr als 350<br />
Menschen an <strong>der</strong> zweitägigen Veranstaltung teil.<br />
Die Gedenkstätte hat auch durch verschiedene kulturelle Angebote zur<br />
Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> kommunistischen <strong>Diktatur</strong> in Ostdeutschland angeregt.<br />
Lesungen und Filmvorführungen bildeten eine wichtige Ergänzung zu den<br />
faktenorientierten Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen. Auf diese Weise war es<br />
möglich, die für Nicht-Betroffene nur schwer nachvollziehbare Erfahrung politischer<br />
Verfolgung anschaulich zu machen und neue Zielgruppen anzusprechen.<br />
Zeitzeugenarbeit<br />
Die Sicherung historischer Quellen über den Haftort Hohenschönhausen umfasst<br />
nicht nur die Recherche nach amtlichen Unterlagen aus den verschiedenen<br />
Zeitperioden. Eine wichtige Rolle spielt auch die Erschließung von<br />
Häftlingserinnerungen, für die das Zeitzeugenbüro <strong>der</strong> Gedenkstätte zuständig ist.<br />
Dieses hat die Aufgabe, Kontakte zu ehemals Inhaftierten aufzunehmen, zu pflegen<br />
und ihre persönliche Haftgeschichte zu dokumentieren. Dazu sammelt es amtliche<br />
Unterlagen, persönliche Haftberichte, Veröffentlichungen, Fotos und illustrierende<br />
Objekte. Außerdem hat es bislang über 500 ausführliche Interviews geführt, die in<br />
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