Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED- Diktatur
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Die Bundesstiftung <strong>Aufarbeitung</strong> hat sich seit ihrer Gründung im Jahre 1998 zur<br />
zentralen, überparteilich agierenden Institution des Bundes zur <strong>Aufarbeitung</strong> <strong>der</strong><br />
Geschichte und Folgen <strong>der</strong> kommunistischen <strong>Diktatur</strong> sowie <strong>der</strong> deutschen und<br />
europäischen Teilung entwickelt. Sie gewährleistet mit ihrer Projektför<strong>der</strong>ung<br />
bundesweit die kontinuierliche, pluralistische und gesamtgesellschaftliche<br />
Auseinan<strong>der</strong>setzung mit diesem Thema.<br />
Eine gesamtgesellschaftliche Beschäftigung mit <strong>der</strong> SBZ und <strong>der</strong> DDR kann nicht<br />
vom Staat zentral verordnet und geleistet werden. Sie gelingt nur durch die<br />
Aktivitäten und das Zusammenwirken <strong>der</strong> zahlreichen <strong>Aufarbeitung</strong>sinstitutionen auf<br />
Bundes-, Landes-, regionaler und kommunaler Ebene in öffentlicher und freier<br />
Trägerschaft. Erst die enge Verbindung unterschiedlicher Ansätze, verschiedener<br />
Motivationen und Interessen führt dabei zu einer Gesamtheit, die die Vielfalt <strong>der</strong><br />
gesellschaftlichen <strong>Aufarbeitung</strong> dokumentiert. Es ist vor allem <strong>der</strong> Arbeit von<br />
Universitäten und Forschungsinstituten, Bildungseinrichtungen, Museen und<br />
Gedenkstätten, staatlichen und unabhängigen Archiven, <strong>Aufarbeitung</strong>sinitiativen und<br />
Opferverbänden geschuldet, dass diese Thematik nach wie vor starke öffentliche<br />
Aufmerksamkeit erfährt. Die Bundesstiftung <strong>Aufarbeitung</strong> leistet durch die finanzielle<br />
Unterstützung vieler dieser Einrichtungen sowie die enge Zusammenarbeit mit den<br />
Institutionen <strong>der</strong> <strong>Aufarbeitung</strong> dazu einen ganz wesentlichen Beitrag.<br />
Die Projektför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bundesstiftung war und ist <strong>der</strong> Garant für die Existenz<br />
zivilgesellschaftlich verwurzelter Institutionen <strong>der</strong> DDR-<strong>Aufarbeitung</strong> insbeson<strong>der</strong>e in<br />
Ostdeutschland und Berlin. Mit dem För<strong>der</strong>angebot verband die Bundesstiftung<br />
zugleich die For<strong>der</strong>ung an ihre Antragsteller, die eigene Arbeit kontinuierlich zu<br />
professionalisieren. Professionalisierung und temporäre Existenzsicherung wurden<br />
vielfach zur Voraussetzung dafür, dass sich eine steigende Zahl an Län<strong>der</strong>n und<br />
Kommunen in die Pflicht nehmen ließ, beson<strong>der</strong>s herausragende Einrichtungen <strong>der</strong><br />
zivilgesellschaftlichen <strong>Aufarbeitung</strong> mittel- und/o<strong>der</strong> langfristig <strong>zum</strong>indest<br />
ansatzweise finanziell abzusichern. Mit dem über die Bundesstiftung <strong>Aufarbeitung</strong><br />
vorgehaltenen För<strong>der</strong>angebot trägt <strong>der</strong> Bund <strong>der</strong> Bedeutung Rechnung, die er <strong>der</strong><br />
Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> kommunistischen <strong>Diktatur</strong> und <strong>der</strong> deutschen Teilung<br />
sowie <strong>der</strong>en Folgen beimisst.<br />
Dem Gedenken an die Opfer <strong>der</strong> <strong>Diktatur</strong> in SBZ und DDR sowie <strong>der</strong>en moralische<br />
und materielle Rehabilitation widmet die Bundesstiftung <strong>Aufarbeitung</strong> beson<strong>der</strong>e<br />
Aufmerksamkeit. Dies spiegelt sich in <strong>der</strong> kontinuierlichen För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Vereinigungen wi<strong>der</strong>, in denen sich insbeson<strong>der</strong>e Häftlinge von Lagern und<br />
Gefängnissen zusammengeschlossen haben. Die Bundesstiftung <strong>Aufarbeitung</strong><br />
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