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Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED- Diktatur

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Ausstellung<br />

Am 2. Oktober 2001 wurde in <strong>der</strong> Stadtbibliothek Stollberg die mit Unterstützung <strong>der</strong><br />

Bundesstiftung <strong>Aufarbeitung</strong> und gemeinsam mit dem Frauenkreis <strong>der</strong> ehemaligen<br />

Hoheneckerinnen erarbeitete ständige Ausstellung „‘Ich dachte, es gibt draußen<br />

keine an<strong>der</strong>e Welt‘. Frauen als politische Gefangene in Hoheneck“ eröffnet. Es ist die<br />

bundesweit einzige Ausstellung, die den Strafvollzug im zentralen Frauengefängnis<br />

<strong>der</strong> DDR dokumentiert. In <strong>der</strong> Ausstellung lassen sich zwölf Zellentüren <strong>der</strong><br />

ehemaligen Haftanstalt öffnen, hinter denen die Besucher über die Haftgründe und<br />

über die Haftbedingungen informiert werden. Ergänzend verdeutlicht eine<br />

Zelleninszenierung die Enge <strong>der</strong> Hafträume.<br />

Zeitzeugenarbeit<br />

Der Frauenkreis <strong>der</strong> ehemaligen Hoheneckerinnen führt mit Unterstützung <strong>der</strong><br />

Friedrich-Ebert-Stiftung Büro Leipzig jährlich ein Treffen in Stollberg durch, in dessen<br />

Verlauf auch Zeitzeugengespräche in Schulen durchgeführt werden.<br />

Der 2011 ausgestrahlte Fernsehfilm „Es ist nicht vorbei“ führte zu einem erhöhten<br />

öffentlichen Interesse am Frauengefängnis Hoheneck und dem Schicksal <strong>der</strong> dort<br />

inhaftierten Frauen.<br />

Die Dokumentationsstätte in Jamlitz/Lieberose − Sowjetisches Speziallager<br />

Nr. 6<br />

Der historische Ort<br />

Nach <strong>der</strong> Auflösung eines Außenlagers des nationalsozialistischen KZ<br />

(Konzentrationslager) Sachsenhausen wurde das Gelände in Jamlitz seit September<br />

1945 als sowjetisches Speziallager Nr. 6 genutzt. Insgesamt hatten bis zur Auflösung<br />

des Speziallagers im April 1947 etwa 10.300 Häftlinge das Lager Jamlitz<br />

durchlaufen, von denen rund 3.400 in <strong>der</strong> Haft umkamen. Vor allem im Winter<br />

1946/47 war die Sterberate sehr hoch. Die Toten wurden zunächst in Einzel-, später<br />

in anonymen Massengräbern in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Bahnlinie Frankfurt/O<strong>der</strong> nach Cottbus<br />

verscharrt. Im Frühjahr 1947 wurden 6.000 Häftlinge aus Jamlitz in die Speziallager<br />

Mühlberg und Buchenwald gebracht, auf dem Transport gab es weitere Tote. Bereits<br />

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