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Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED- Diktatur

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1948 in „Speziallager Nr. 1“ umbenannt. Mindestens 12.000 Menschen starben in<br />

Folge <strong>der</strong> unmenschlichen Haftbedingungen.<br />

Nach <strong>der</strong> Auflösung des Speziallagers im August 1950 wurden die Überlebenden<br />

von <strong>der</strong> Militärverwaltung entlassen, in die Sowjetunion deportiert o<strong>der</strong> zur<br />

Verurteilung durch Son<strong>der</strong>gerichte <strong>der</strong> DDR übergeben. Zwischen 1950 und 1956<br />

nutzte die Kasernierte Volkspolizei bzw. die Nationale Volksarmee das Gebäude und<br />

zerstörte einen großen Teil <strong>der</strong> KZ-Anlage, unter an<strong>der</strong>em das Krematorium und die<br />

Vernichtungsstation Z. Im Jahr 1961 wurde die Nationale Mahn- und Gedenkstätte<br />

Sachsenhausen auf einem Teil des ehemaligen Lagergeländes eingeweiht, die an<br />

die KZ-Verbrechen erinnerte und die DDR als das bessere, antifaschistische<br />

Deutschland präsentierte. Zuvor hatten die Planer abermals zahlreiche Gebäude<br />

abreißen lassen und das Gelände <strong>zum</strong> Landschaftspark umgestaltet. Der in <strong>der</strong> DDR<br />

allgemein verbreitete Mangel an Baumaterialien führte dazu, dass die Mahnmale und<br />

Museen bis 1990 in erschreckendem Maße verkamen.<br />

Entstehung und Entwicklung<br />

Überlebende des Speziallagers Weesow und ihre Angehörigen brachten 1992<br />

gemeinsam mit <strong>der</strong> Gemeinde Weesow, dem Landratsamt und dem Ministerium des<br />

Innern des Landes Brandenburg Informationstafeln zur Geschichte des Speziallagers<br />

Nr. 7 und <strong>zum</strong> Gedenken an die Häftlinge an.<br />

1993 übernahm die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten die Verantwortung für<br />

Sachsenhausen. Die zu gleichen Teilen vom Land Brandenburg und dem Bund<br />

finanzierte Stiftung begann mit <strong>der</strong> Neukonzeptionierung <strong>der</strong> ehemaligen Nationalen<br />

Mahn- und Gedenkstätte <strong>der</strong> DDR.<br />

Im Dezember 2001 wurde in <strong>der</strong> Gedenkstätte Sachsenhausen ein neues Museum<br />

zur Geschichte des sowjetischen Speziallagers Nr. 7/Nr. 1 eröffnet. Stiftung, Bund<br />

und Land waren übereingekommen, die ursprünglich für das Jahr 2007 vorgesehene<br />

Eröffnung vorzuziehen. Dies geschah sowohl im Interesse <strong>der</strong> sich im vorgerückten<br />

Alter befindenden ehemaligen Häftlinge als auch mit <strong>der</strong> Absicht, die bislang<br />

unbekannte Lagergeschichte früher in das Bewusstsein <strong>der</strong> Öffentlichkeit zu rücken.<br />

Bereits 1990 hatten ehemalige Häftlinge einen Gedenkstein an <strong>der</strong> nordöstlichen<br />

Lagermauer errichtet, wo sich ein noch erkennbarer Durchgang zwischen <strong>der</strong> „Zone<br />

I“ und <strong>der</strong> „Zone II“ des Speziallagers befand. Ebenfalls nach 1990 errichtete das<br />

Ministerium des Innern in Abstimmung mit <strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft Lager<br />

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