Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED- Diktatur
Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED- Diktatur
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1. Einleitung<br />
Die konsequente und differenzierte <strong>Aufarbeitung</strong> <strong>der</strong> <strong>Diktatur</strong> <strong>der</strong> Sozialistischen<br />
Einheitspartei Deutschlands (<strong>SED</strong>) in <strong>der</strong> Deutschen Demokratischen Republik<br />
(DDR) ist ein zentrales Anliegen <strong>der</strong> <strong>Bundesregierung</strong>. Sie berücksichtigt dabei auch<br />
die vorangegangene kommunistische <strong>Diktatur</strong> in <strong>der</strong> Sowjetischen Besatzungszone<br />
(SBZ).<br />
In ihrem Koalitionsvertrag für die 17. Legislaturperiode haben die Regierungsparteien<br />
CDU, CSU und FDP festgelegt, die bisherigen Anstrengungen zur <strong>Aufarbeitung</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>SED</strong>-<strong>Diktatur</strong> noch zu verstärken. Ein Instrument hierzu, das auf den<br />
Koalitionsvertrag 1 zurückgeht, ist <strong>der</strong> vorliegende <strong>Bericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundesregierung</strong> <strong>zum</strong><br />
<strong>Stand</strong> <strong>der</strong> <strong>Aufarbeitung</strong> <strong>der</strong> <strong>SED</strong>-<strong>Diktatur</strong> unter Fe<strong>der</strong>führung des Beauftragten <strong>der</strong><br />
<strong>Bundesregierung</strong> für Kultur und Medien (BKM). Der Bundesrat hat <strong>der</strong><br />
<strong>Bundesregierung</strong> mit seinem Beschluss vom 15. Oktober 2010 (Drucksache 613/10)<br />
empfohlen, die Län<strong>der</strong> in die Erstellung des <strong>Bericht</strong>s einzubeziehen. Dieser<br />
Empfehlung ist die <strong>Bundesregierung</strong> gefolgt, um gemeinsam mit den Län<strong>der</strong>n eine<br />
möglichst umfassende Bestandsaufnahme <strong>der</strong> umfänglichen <strong>Aufarbeitung</strong>saktivitäten<br />
in den vergangenen zwei Jahrzehnten vorlegen zu können.<br />
Ziel des vorliegenden <strong>Bericht</strong>s ist es, über 20 Jahre nach Vollendung <strong>der</strong> Deutschen<br />
Einheit den <strong>Stand</strong> <strong>der</strong> <strong>Aufarbeitung</strong> <strong>der</strong> <strong>SED</strong>-<strong>Diktatur</strong> zu dokumentieren. Einer<br />
Übersicht über die wichtigsten Grundlagen und Entwicklungsschritte <strong>der</strong> <strong>Aufarbeitung</strong><br />
schließt sich die Darstellung <strong>der</strong> Aspekte des Themas an, die die Opfer des <strong>SED</strong>-<br />
Unrechts unmittelbar betreffen: Möglichkeiten zur Rehabilitierung, Entschädigung<br />
und Beratung. Es folgt ein Überblick über die strafrechtlichen Aspekte <strong>der</strong><br />
<strong>Aufarbeitung</strong> und ihren gegenwärtigen <strong>Stand</strong>. Breiten Raum finden dann die<br />
unterschiedlichen Institutionen, Einrichtungen, Gedenkstätten und Erinnerungsorte<br />
mit ihren vielschichtigen Aktivitäten zur <strong>Aufarbeitung</strong> <strong>der</strong> kommunistischen <strong>Diktatur</strong> in<br />
Deutschland. Ein Anspruch auf Vollständigkeit kann dabei nicht erhoben werden,<br />
sind doch die <strong>Aufarbeitung</strong>sinitiativen auf den verschiedenen staatlichen Ebenen und<br />
beson<strong>der</strong>s im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements zu facettenreich und<br />
vielfältig. Die aufgeführten Träger <strong>der</strong> <strong>Aufarbeitung</strong> reichen von den Opferverbänden<br />
und einer in ihrer Art einzigartigen Einrichtung wie <strong>der</strong> Stasi-Unterlagen-Behörde<br />
1 „WACHSTUM. BILDUNG. ZUSAMMENHALT.“ Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und FDP; 17. Legislaturperiode;<br />
Seite 95.<br />
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