Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED- Diktatur
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eachtliche Zuwendungen (finanzielle Son<strong>der</strong>mittel) an die freien Träger erteilt, die<br />
mit Seminaren o<strong>der</strong> Beratungsangeboten den Aufbau <strong>der</strong> Demokratie von unten<br />
begleiteten. Spezielle Seminare wurden auch für Lokaljournalisten entwickelt, um sie<br />
mit ihrer neuen Rolle im Meinungsbildungsprozess vertraut zu machen und<br />
Unterstützung für den journalistischen Alltag zu leisten.<br />
Im Rahmen des fö<strong>der</strong>ativen Wie<strong>der</strong>aufbaus <strong>der</strong> fünf neuen Län<strong>der</strong> standen die BpB<br />
und die Landeszentralen für politische Bildung den Ministerpräsidenten beratend zur<br />
Seite. Dabei wurde vor allem die Notwendigkeit unterstrichen, die Schaffung von<br />
Landeszentralen für politische Bildung in den fünf neuen Län<strong>der</strong>n voranzutreiben.<br />
Bald verfügte jedes neue Bundesland über eine eigene Landeszentrale.<br />
Im Zentrum <strong>der</strong> Aktivitäten <strong>der</strong> BpB stand außerdem die Qualifizierung von Lehrern<br />
für das Fach Sozialkunde/politische Bildung/Gesellschaftskunde. Nachdem die<br />
ehemaligen Lehrkräfte für Staatskunde <strong>der</strong> DDR keinen Unterricht mehr erteilen<br />
durften, wurde politische Bildung in den neuen Län<strong>der</strong>n fachfremd unterrichtet, d.h.<br />
von Lehrern, die für dieses Fach nicht ausgebildet waren. Die Frage nach einer<br />
berufsqualifizierenden Lehreraus- und -weiterbildung war somit von zentraler<br />
Bedeutung für die politische Bildung in den neuen Län<strong>der</strong>n. Aus diesem Grund führte<br />
die BpB in enger Abstimmung mit den Kultusministerien <strong>der</strong> neuen Län<strong>der</strong> und in<br />
Kooperation mit verschiedenen Universitäten Fernstudienkurse von vier Semestern<br />
(in Brandenburg sechs Semester) durch. Diese Kurse vermittelten eine neue<br />
Lehrbefähigung und orientierten sich an den fachwissenschaftlichen und<br />
fachdidaktischen <strong>Stand</strong>ards einer grundlegenden Lehrerausbildung. Sie endeten mit<br />
einer Examensprüfung zu Fachlehrern für das Fach Sozialkunde/politische<br />
Bildung/Gemeinschaftskunde.<br />
Die BpB beteiligte sich außerdem konzeptionell und finanziell an den in den ersten<br />
Jahren <strong>der</strong> Einheit praktizierten Schulpartnerschaften. Hier ging es darum, dass sich<br />
Schulklassen aus den alten und den neuen Län<strong>der</strong> mehrfach trafen und ein<br />
gemeinsames Projekt (z.B. <strong>zum</strong> Thema Umwelt) erarbeiteten. Auf diese Weise<br />
wurde <strong>der</strong> Austausch zwischen Schülern aus Ost und West geför<strong>der</strong>t.<br />
Speziell für die Lehrkräfte des Faches Sozialkunde/politische<br />
Bildung/Gemeinschaftskunde wurde eine neue Reihe mit dem Titel „Thema im<br />
Unterricht“ entwickelt. Der Inhalt dieser Hefte wurde im Rahmen von<br />
Autorenkonferenzen, an denen Lehrer aus den alten und den neuen Län<strong>der</strong>n<br />
teilnahmen, erarbeitet. War diese Reihe auch zunächst auf die Lehrkräfte in den<br />
neuen Län<strong>der</strong>n ausgerichtet, so wurde sie in den folgenden Jahren auch in den alten<br />
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