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Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED- Diktatur

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Die Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, die Bundesstiftung<br />

<strong>Aufarbeitung</strong> und die Stiftung Berliner Mauer arbeiten seit dem 1. Juni 2011 im KZB<br />

zusammen. Sie bringen ihre bestehenden Zeitzeugenprojekte und Erfahrungen in<br />

diesem Bereich in das KZB ein. Es bestehen zurzeit Kontakte zu 150 Zeitzeugen zu<br />

den Themenfel<strong>der</strong>n „Friedliche Revolution“, „Verfolgung und politische Haft“ sowie<br />

„Mauer und Teilung“. Das KZB vermittelt diese über die Internetauftritte www.ddr-<br />

zeitzeuge.de und www.zeitzeugenbuero.de und organisiert <strong>der</strong>en Besuche in<br />

Schulen und an<strong>der</strong>en Bildungseinrichtungen. Den einladenden Einrichtungen<br />

entstehen durch die Zeitzeugengespräche keine eigenen Kosten, diese werden vom<br />

KZB getragen. Seit dem Start des Projekts wurden 537 Zeitzeugenveranstaltungen<br />

durchgeführt. Die über 26.000 Teilnehmer waren mehrheitlich Schüler. Die Resonanz<br />

auf die Arbeit des KZB ist äußerst positiv. Rückmeldungen von Lehrern und Schülern<br />

belegen, dass die <strong>Bericht</strong>e <strong>der</strong> Zeitzeugen <strong>der</strong> Verklärung <strong>der</strong> <strong>SED</strong>-<strong>Diktatur</strong><br />

entgegenwirken und zu einer weitergehenden Beschäftigung mit <strong>der</strong> DDR motivieren.<br />

BKM för<strong>der</strong>t die Arbeit des KZB jährlich mit 200.000 Euro.<br />

9. Wissenschaftliche <strong>Aufarbeitung</strong><br />

Die wissenschaftliche Erforschung <strong>der</strong> DDR erlebte seit Beginn <strong>der</strong> 1990er Jahre<br />

aufgrund <strong>der</strong> Öffnung <strong>der</strong> ehemaligen DDR-Archive und eines überragenden<br />

öffentlichen Interesses einen regelrechten Boom. Dabei ging es zunächst,<br />

insbeson<strong>der</strong>e in Ostdeutschland, um die offene Thematisierung „weißer Flecken“ und<br />

die Entlarvung von Geschichtslegenden <strong>der</strong> <strong>SED</strong>, etwa um die sowjetischen<br />

Speziallager und um die beson<strong>der</strong>en Umstände <strong>der</strong> Zwangsvereinigung von KPD<br />

und SPD 1946, aber auch um die Rolle <strong>der</strong> Geschichte als Wissenschaft unter<br />

politischem Primat. Überdies wurden die Herrschaftsstrukturen, die Geschichte von<br />

Repression, Wi<strong>der</strong>stand und Opposition genauso thematisiert wie etwas später auch<br />

die „Grenzen <strong>der</strong> <strong>Diktatur</strong>“, <strong>der</strong> Alltag und <strong>der</strong> „Eigen-Sinn“ von Einzelnen und<br />

Gruppen in <strong>der</strong> DDR. Begleitet wurde die wissenschaftliche Auseinan<strong>der</strong>setzung von<br />

Anfang an durch eine starke Tendenz einzelner Medien zur Fokussierung auf<br />

skandalöse Vorgänge <strong>der</strong> DDR-Vergangenheit und insgesamt zur Verengung auf<br />

den Komplex Staatssicherheit, juristische Strafverfolgung und Opferproblematik.<br />

Anlässlich von Jahrestagen zentraler Ereignisse, die nicht nur für die DDR, son<strong>der</strong>n<br />

auch für die Bundesrepublik von herausragen<strong>der</strong> Bedeutung waren, wurde die DDR-<br />

Geschichte immer wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Öffentlichkeit diskutiert.<br />

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