Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED- Diktatur
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Beratungsstelle psychosoziale Begleitung und psychotherapeutische Hilfen im<br />
Umgang mit den anhaltenden Folgen politischer Traumatisierung an. Das Angebot ist<br />
niedrigschwellig und kostenfrei, d.h., es ist keine Überweisung durch einen Arzt o<strong>der</strong><br />
Kostenübernahme durch die Krankenkassen erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Das Angebot <strong>der</strong> Beratungsstelle umfasst die Unterstützung in entschädigungs- bzw.<br />
versorgungsrechtlichen Fragen, psychotherapeutische Hilfen bei Folgeerkrankungen<br />
nach politischer Haft und Zersetzungsmaßnahmen, die Beratung von Angehörigen,<br />
die Initiierung von Selbsthilfegruppen und die Anleitung von Gruppen zur<br />
Verarbeitung von traumatischen Erlebnissen. Die Beratungsarbeit wird durch<br />
wissenschaftliche Untersuchungen und Veröffentlichungen fundiert. Des Weiteren<br />
unterstützt die Beratungsstelle Einrichtungen zur Beratung ehemals politisch<br />
Verfolgter mit Weiterbildungsangeboten und Supervision. Gutachten <strong>zum</strong><br />
medizinisch-psychologischen Nachweis von haftbedingten Gesundheitsschäden<br />
werden auf Anfrage von Versorgungsämtern o<strong>der</strong> Sozialgerichten erstellt. Die<br />
Angebote vor Ort werden größtenteils von Berlinern und Brandenburgern genutzt.<br />
Telefonische Beratungen, Email- und Briefanfragen erfolgen bundesweit. 3<br />
Gegenwind schätzt anhand <strong>der</strong> Anfragen in <strong>der</strong> Beratungsstelle das bundesweite<br />
Beratungs- und Betreuungsangebot als bislang unzureichend ein. Spezialisierte<br />
psychosoziale und psychotherapeutische Angebote fehlten demnach in <strong>der</strong> Fläche.<br />
Weiter verhin<strong>der</strong>e <strong>der</strong> politische Verfolgungskontext <strong>der</strong> traumatischen Erfahrungen<br />
in <strong>der</strong> Regel, dass die Betroffenen in die psychiatrisch-psychotherapeutische<br />
Regelversorgung integriert werden könnten, so die Beratungsstelle.<br />
Anlauf- und Beratungsstellen für ehemalige DDR-Heimkin<strong>der</strong><br />
Seit 1. Juli 2012 besteht <strong>der</strong> vom Bund und den ostdeutschen Län<strong>der</strong>n gemeinsam<br />
errichtete Fonds „Heimerziehung in <strong>der</strong> DDR in den Jahren 1949 bis 1990" (vgl. Seite<br />
33ff). Für die Information und Betreuung Betroffener sowie die Vereinbarung von<br />
konkreten Hilfen und Unterstützungsleistungen sind in den ostdeutschen Län<strong>der</strong>n<br />
regionale Anlauf- und Beratungsstellen eingerichtet worden. Die Vereinbarungen<br />
werden in einem gemeinsamen Beratungsgespräch getroffen. Die Kontaktdaten <strong>der</strong><br />
3 Ca. die Hälfte <strong>der</strong> Anfragen an die Berliner Beratungsstelle Gegenwind erfolgt gegenwärtig aus dem gesamten<br />
Bundesgebiet. Insbeson<strong>der</strong>e die Gruppe <strong>der</strong> Ratsuchenden aus den alten Län<strong>der</strong>n nimmt in jüngster Zeit deutlich zu und<br />
äußert umfassende psychosoziale Beratungsanliegen - von grundlegenden Rehabilitierungsfragen bis hin zu<br />
psychotherapeutischem Versorgungsbedarf aufgrund jahrelang verschleppter chronifizierter Traumafolgen mit häufig<br />
krisenhaften Zuspitzungen.<br />
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