Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED- Diktatur
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zwei Anerkennungen zu vergeben. Die drei gleichrangigen Preise gingen an die<br />
Arbeiten von Professor Balkenhol, von Professor Meck und an den Entwurf <strong>der</strong><br />
Arbeitsgemeinschaft Milla und Partner zusammen mit Sasha Waltz. Die beiden<br />
Anerkennungen gingen an Xavier Veilhan und das Büro „realities:united“ von Jan<br />
und Tim Edler.<br />
Die drei preisgekrönten Arbeiten bieten vollkommen unterschiedliche<br />
Herangehensweisen an das Thema „Freiheit und Einheit“ und spiegeln die Vielfalt<br />
<strong>der</strong> Formensprache und die Bandbreite heutiger künstlerischer Ausdrucksformen<br />
wi<strong>der</strong>. Das Preisgericht empfahl bei seiner Entscheidung zugleich, die drei<br />
Preisträgerentwürfe überarbeiten zu lassen. Nach dieser Überarbeitungsphase traf<br />
<strong>der</strong> Bauherr – beraten durch ein Fachgremium – die Entscheidung, die Arbeit von<br />
Milla und Partner zusammen mit Sasha Waltz zur Realisierung auszuwählen. Der<br />
Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestags hat am 13. April 2011<br />
mit großer Mehrheit diese Entscheidung begrüßt.<br />
Der ausgewählte Entwurf mit dem Titel „Bürger in Bewegung“ zeigt eine große<br />
gewölbte Schale, die sich aus dem historischen Sockel herauszulösen scheint.<br />
Sie for<strong>der</strong>t die Besucher <strong>zum</strong> Betreten auf und lässt sich durch sie in Bewegung<br />
bringen. Dadurch verweist sie auf die friedliche Bürgerbewegung, die die<br />
Wie<strong>der</strong>vereinigung ermöglicht hat. Das Denkmal ist interaktiv konzipiert, es soll zu<br />
Begegnung und Austausch anregen und zeigt, dass gemeinsame Freiheit nur durch<br />
Einheit möglich ist. Freiheit und Einheit sind jedoch keine dauerhaften Zustände,<br />
son<strong>der</strong>n müssen stets neu gestärkt und definiert werden, sie erfor<strong>der</strong>n ständiges<br />
Engagement. Dieses Prinzip bildet die gedankliche Basis des Denkmals und<br />
begründet seinen performativen und verän<strong>der</strong>lichen Charakter. Die beiden<br />
Schlüsselsätze <strong>der</strong> Friedlichen Revolution „Wir sind das Volk. Wir sind ein Volk“ sind<br />
zentral als wesentliches Gestaltungselement auf <strong>der</strong> Denkmaloberseite dargestellt.<br />
Mit dem Freiheits- und Einheitsdenkmal soll in <strong>der</strong> Mitte Berlins ein lebendiger Ort<br />
<strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> Geschichte und ein Symbol zur Erinnerung an die<br />
glücklichsten Momente <strong>der</strong> jüngsten deutschen Geschichte entstehen. Für das<br />
Denkmal stehen bis zu 10 Mio. Euro zur Verfügung.<br />
Seit dem Beschluss des Deutschen Bundestags vom 9. November 2007 gab es eine<br />
umfangreiche parlamentarische wie öffentliche Debatte. In 28 vom Bund finanzierten<br />
Informations- und Diskussionsveranstaltungen hatten die Bürger seit 2008<br />
deutschlandweit die Möglichkeit, sich aktiv in das Projekt einzubringen.<br />
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