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Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED- Diktatur

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Die kommunistische <strong>Diktatur</strong> in <strong>der</strong> SBZ und <strong>der</strong> DDR zählt <strong>zum</strong> historischen Erbe<br />

des wie<strong>der</strong>vereinten Deutschlands. Dieser Teil <strong>der</strong> deutschen Nachkriegsgeschichte<br />

muss konsequent aufgearbeitet werden. Je<strong>der</strong> Generation müssen die Lehren aus<br />

diesen Kapiteln unserer Geschichte immer wie<strong>der</strong> neu vermittelt werden. Durch den<br />

wachsenden zeitlichen Abstand zur friedlichen Überwindung <strong>der</strong> deutschen Teilung<br />

entwickeln sich zwei Tendenzen in <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> DDR, die<br />

besorgniserregend sind: die Verharmlosung, mitunter sogar Verklärung des Lebens<br />

unter <strong>der</strong> <strong>SED</strong>-<strong>Diktatur</strong> und das ausgeprägte Nichtwissen insbeson<strong>der</strong>e junger<br />

Menschen über die DDR und die dort herrschenden Verhältnisse. Dies wurde<br />

insbeson<strong>der</strong>e durch die 2008 veröffentliche Studie von Monika Deutz-Schroe<strong>der</strong> und<br />

Klaus Schroe<strong>der</strong> über das DDR-Bild von Schülern im Ost-West-Vergleich<br />

nachgewiesen und vor kurzem in einer breiter angelegten Folgeuntersuchung <strong>der</strong><br />

beiden Autoren noch einmal bestätigt.<br />

Dieser Trend schwächt die zentrale Bedeutung <strong>der</strong> Werte, für die die Menschen in<br />

<strong>der</strong> DDR im Herbst 1989 mutig und friedlich demonstrierten: Freiheit, Demokratie und<br />

die Achtung <strong>der</strong> Menschenrechte. Darüber hinaus zeigen die bis in die Gegenwart<br />

reichenden Fälle von Enttarnungen ehemaliger Mitarbeiter des Ministeriums für<br />

Staatssicherheit (MfS, umgangssprachlich auch Stasi), dass die Herrschaft <strong>der</strong> <strong>SED</strong><br />

und ihres Machtapparates bis heute nachwirkt und ihre <strong>Aufarbeitung</strong> bei weitem noch<br />

nicht abgeschlossen ist. Einen Schlussstrich unter die Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong><br />

kommunistischen <strong>Diktatur</strong> in Deutschland wird es auch über 20 Jahre nach dem<br />

Ende <strong>der</strong> DDR nicht geben. Sie bleibt weiter eine gemeinsame gesamtdeutsche<br />

Aufgabe und ist ein wesentlicher Beitrag zur Gestaltung <strong>der</strong> inneren Einheit unseres<br />

Landes.<br />

Zuständigkeiten für die <strong>Aufarbeitung</strong> <strong>der</strong> <strong>SED</strong>-<strong>Diktatur</strong><br />

<strong>Bundesregierung</strong><br />

Innerhalb <strong>der</strong> <strong>Bundesregierung</strong> liegt die zentrale Zuständigkeit für die <strong>Aufarbeitung</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>SED</strong>-<strong>Diktatur</strong> bei BKM. In seinen Geschäftsbereich wechselten 2005<br />

konsequenterweise die beiden bis dahin beim Bundesministerium des Innern (BMI)<br />

ressortierenden <strong>Aufarbeitung</strong>seinrichtungen des Bundes: Der Bundesbeauftragte für<br />

die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes <strong>der</strong> ehemaligen DDR (BStU) und die<br />

Bundesstiftung zur <strong>Aufarbeitung</strong> <strong>der</strong> <strong>SED</strong>-<strong>Diktatur</strong> (Bundesstiftung <strong>Aufarbeitung</strong>).<br />

Auch die Stiftungen Haus <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland und<br />

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