Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED- Diktatur
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verschiedener Abkommen entstanden und enthalten vielfältige Angaben zu<br />
politischen Entscheidungen wie über persönliche Schicksale.<br />
In den Beständen <strong>der</strong> <strong>Bundesregierung</strong> sind umfangreiche Unterlagen <strong>zum</strong><br />
Bundesnotaufnahmeverfahren, zur Häftlingshilfe, zu Enteignungen in <strong>der</strong> DDR sowie<br />
aus <strong>der</strong> Grenzsicherung und -beobachtung vorhanden. Beim Bundeskanzleramt sind<br />
neben <strong>der</strong> Spiegelung <strong>der</strong> Ressorts in innerdeutschen Fragen Materialien <strong>zum</strong> Status<br />
Berlins sowie zu Grenzzwischenfällen entstanden. Ein zentraler Bestand für die<br />
Fragen <strong>der</strong> <strong>SED</strong>-Herrschaft stammt vom Bundesministerium für innerdeutsche<br />
Beziehungen mit zahlreichen Einzelfallakten zu Familienzusammenführungen,<br />
Häftlingsangelegenheiten und Rechtsschutzsachen für in <strong>der</strong> DDR verfolgte<br />
Personen. Beim BMJ ist umfangreiches Material zur Entstehung des Strafrechts <strong>der</strong><br />
DDR und zu seiner Anwendung vorhanden. Ebenso hat das Bundesministerium für<br />
Vertriebene umfangreiches Material zur Aufnahme und Betreuung von Flüchtlingen<br />
übergeben. Der Bestand <strong>der</strong> Ständigen Vertretung <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland<br />
in <strong>der</strong> DDR enthält neben Beobachtungen aus allen Bereichen des Lebens in <strong>der</strong><br />
DDR Materialien zur humanitären Hilfe und zu Häftlingsfragen sowie zahlreichen<br />
Einzelfällen. Der Bestand des Gesamtdeutschen Instituts enthält zahlreiche<br />
Informationen aus <strong>der</strong> DDR, die dort zusammengestellt und publiziert wurden, sowie<br />
Unterlagen aus <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von Hilfsmaßnahmen.<br />
Von <strong>der</strong> Zentralen Erfassungsstelle <strong>der</strong> Landesjustizverwaltungen in Salzgitter, die<br />
nach dem Mauerbau 1961 eingerichtet wurde, um in <strong>der</strong> DDR begangene<br />
Gewaltakte festzuhalten, wurden mehr als 40.000 Akten übergeben. Im Bestand des<br />
Bundesnachrichtendienstes ist die inzwischen offen gelegte systematische<br />
Beobachtung <strong>der</strong> DDR bis 1990, sind Presseauswertungen sowie <strong>Bericht</strong>e aus<br />
Betrieben, Militäreinheiten und dem Ministerium für Staatssicherheit vorhanden.<br />
Ebenso enthält <strong>der</strong> Bestand des Bundesamtes für Verfassungsschutz <strong>Bericht</strong>e über<br />
die Tätigkeit des MfS. Auch diese beiden Bestände sind mit Online-Findbüchern im<br />
Internet recherchierbar.<br />
Außerdem sind in <strong>der</strong> Abteilung B Bestände von Stiftungen und an<strong>der</strong>en<br />
Vereinigungen verfügbar, die sich speziell <strong>der</strong> <strong>Aufarbeitung</strong> des in <strong>der</strong> DDR verübten<br />
Unrechts gewidmet haben. Dazu gehören etwa die Arbeitsgemeinschaft für<br />
Mädchen- und Frauenbildung e.V., die sich von 1948 bis 1970 um die Unterstützung<br />
bedürftiger Lehrerinnen in <strong>der</strong> DDR bemüht hat, ebenso wie das Kuratorium<br />
Unteilbares Deutschland, das sich seit 1954 für die Wie<strong>der</strong>vereinigung einsetzte, <strong>der</strong><br />
Bund <strong>der</strong> Mitteldeutschen als Gesamtverband <strong>der</strong> Flüchtlinge, <strong>der</strong><br />
Grenzzwischenfälle dokumentiert hat, <strong>der</strong> Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit mit<br />
einer Dokumentation von Urteilen in <strong>der</strong> DDR in den 1950er Jahren, dem<br />
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