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Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED- Diktatur

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Seit 1. Juli 2012 besteht <strong>der</strong> vom Bund und den ostdeutschen Län<strong>der</strong>n gemeinsam<br />

errichtete Fonds „Heimerziehung in <strong>der</strong> DDR in den Jahren 1949 bis 1990" mit einem<br />

Volumen von insgesamt 40 Mio. Euro. Daraus stehen ehemaligen DDR-Heimkin<strong>der</strong>n,<br />

die in den Jahren 1949 bis 1990 in einem Heim <strong>der</strong> Jugendhilfe o<strong>der</strong> einem<br />

Dauerheim für Säuglinge und Kleinkin<strong>der</strong> untergebracht waren und denen Unrecht<br />

und Leid zugefügt wurde, Hilfen und Unterstützungsleistungen bei heute noch<br />

vorhandenen Folgeschäden und/o<strong>der</strong> bei Min<strong>der</strong>ung von Rentenansprüchen zur<br />

Verfügung.<br />

Eine detaillierte Darstellung <strong>der</strong> gesetzlichen Grundlagen zu Rehabilitierung und<br />

Entschädigung findet sich in den Kapiteln 3 und 5.<br />

Die <strong>Aufarbeitung</strong> im Deutschen Bundestag – die Enquête-Kommissionen zur<br />

<strong>SED</strong>-<strong>Diktatur</strong><br />

Mit seinem Beschluss vom 12. März 1992, eine Enquête-Kommission „Zur<br />

<strong>Aufarbeitung</strong> von Geschichte und Folgen <strong>der</strong> <strong>SED</strong>-<strong>Diktatur</strong> in Deutschland"<br />

einzusetzen, reagierte <strong>der</strong> Deutsche Bundestag auf hitzige öffentliche Debatten nach<br />

<strong>der</strong> deutschen Wie<strong>der</strong>vereinigung: Seit Inkrafttreten des Stasi-Unterlagen-Gesetzes<br />

am 29. Dezember 1991 hielt die Öffnung <strong>der</strong> Stasi-Akten Politik und Öffentlichkeit in<br />

Atem. Spekulationen über mutmaßliche Stasi-Mitarbeiter dominierten die<br />

Schlagzeilen, da auch immer wie<strong>der</strong> Politiker o<strong>der</strong> Prominente als inoffizielle<br />

Mitarbeiter (IM) des MfS enttarnt wurden – ob tatsächlich o<strong>der</strong> vermeintlich, blieb oft<br />

nur den Gerichten zu klären.<br />

Der politische Handlungsbedarf war also groß: Geschlossen stimmte <strong>der</strong> Bundestag<br />

für die Einrichtung einer Enquête-Kommission, die sich dem belastenden Erbe <strong>der</strong><br />

<strong>SED</strong>-<strong>Diktatur</strong> widmen sollte. Schwierigkeiten ergaben sich aber bereits bei <strong>der</strong><br />

Benennung <strong>der</strong> Aufgaben. SPD, CDU/CSU und FDP sowie BÜNDNIS 90/DIE<br />

GRÜNEN drangen in eigenen Anträgen darauf, die „Unterdrückung in <strong>der</strong> DDR" und<br />

die „<strong>SED</strong>-<strong>Diktatur</strong>“ politisch aufzuarbeiten. In <strong>der</strong> Nachfolgepartei <strong>der</strong> <strong>SED</strong>, <strong>der</strong> PDS<br />

(Partei des Demokratischen Sozialismus), erhoben sich hingegen Stimmen, die sich<br />

gegen eine pauschale Vorverurteilung <strong>der</strong> DDR wehrten. Nach längeren Beratungen<br />

konnte eine Einigung herbeigeführt werden und die Kommission am 20. Mai 1992<br />

ihre Arbeit aufnehmen. Mit ihren 43 Mitglie<strong>der</strong>n war die Enquête-Kommission die<br />

bislang größte in <strong>der</strong> deutschen Geschichte. Auch ihr Ziel beinhaltete ein Novum:<br />

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