Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED- Diktatur
Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED- Diktatur
Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED- Diktatur
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Doppelbiografien, die durch das Museum geleiten und die Besucherinnen und<br />
Besucher in die jeweilige Epoche o<strong>der</strong> den jeweiligen Zeitabschnitt einführen.<br />
Gegenübergestellt werden immer zwei Biografien von Menschen, die in <strong>der</strong>selben<br />
Zeit lebten, aber verschiedenen Lebensentwürfen folgten, o<strong>der</strong> die in ein und<br />
<strong>der</strong>selben historischen Entscheidungssituation an<strong>der</strong>e Wege gingen. In den<br />
Abschnitten zur DDR-Geschichte stehen bekannte Persönlichkeiten des öffentlichen<br />
Lebens neben unbekannten, Politiker und hohe Militärs neben Dissidenten und<br />
Bausoldaten o<strong>der</strong> Deserteuren.<br />
Für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche sind museumspädagogische Stationen zur Geschichte<br />
<strong>der</strong> DDR in die Dauerausstellung integriert, darunter Themen <strong>zum</strong> Mauerbau,<br />
Schießbefehl und zur NVA. In einer Station wird die Kontinuität in <strong>der</strong><br />
Uniformgestaltung von Reichswehr, Wehrmacht und Nationaler Volksarmee sowie<br />
Reaktionen <strong>der</strong> Bevölkerung auf Schnitt und Gestaltung thematisiert. Dabei wird<br />
deutlich, dass die Funktionskleidung Uniform als Symbol für ideologische, politische<br />
und geschichtspolitische Ziele steht.<br />
Insgesamt stellt die Dauerausstellung Kriterien zur Beurteilung des historischen<br />
Geschehens bereit, die <strong>der</strong> unkritischen Verurteilung <strong>der</strong> Vergangenheit ebenso<br />
entgegenwirken wie <strong>der</strong> Gefahr unreflektierter Faszination.<br />
Wechselausstellungen<br />
Wechsel- und Son<strong>der</strong>ausstellungen vertiefen o<strong>der</strong> ergänzen die Dauerausstellung<br />
aus wechseln<strong>der</strong> Perspektive und zu unterschiedlichen Anlässen (z.B. Jahrestagen).<br />
Als eine <strong>der</strong> ersten Son<strong>der</strong>ausstellungen im Jahr nach <strong>der</strong> Neueröffnung des MHM<br />
wurde am 6. September 2012 unter dem Titel „Otkuda? Kuda? – Woher? Wohin?“<br />
eine Fotoausstellung über den Abzug <strong>der</strong> russischen Truppen aus Sachsen und<br />
Dresden eröffnet.<br />
Das MHM ist konsequent besucherorientiert. Es versteht sich als Lernort für<br />
Soldatinnen und Soldaten und für eine breite Öffentlichkeit. Das „Museum für alle“<br />
will die gesellschaftliche Auseinan<strong>der</strong>setzung mit Geschichte anstoßen und lebendig<br />
halten. Das Museum bietet die Plattform, auf <strong>der</strong> Betroffene, Zeitzeugen, Medien,<br />
Interessierte aller Art und professionelle Historiker im Sinne eines pluralistischen<br />
Gesellschaftsverständnisses ihre konkurrierende Geschichtsdeutung diskutieren.<br />
Damit leistet das MHM einen Beitrag zu einem sachlich begründeten, eigenen Urteil<br />
seiner Besucher und Gäste.<br />
211