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Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED- Diktatur

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die Darstellung <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> SBZ und DDR verantwortet, hat das Museum<br />

Viadrina die Ausstellung zur Gefängnisgeschichte im Nationalsozialismus realisiert.<br />

Darüber hinaus gibt es seit 2006 eine weitere Dauerausstellung unter dem Titel<br />

„Eingesperrt – Untersuchungshaft bei <strong>der</strong> Staatssicherheit in Frankfurt (O<strong>der</strong>)“. In <strong>der</strong><br />

Gedenkstätte und <strong>der</strong> Projektwerkstatt für Schüler besteht die Möglichkeit zur<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> politischen Justiz im Nationalsozialismus sowie während<br />

<strong>der</strong> sowjetischen Besatzungszeit und in <strong>der</strong> DDR.<br />

Die Gedenkstätte Ketschendorf − Sowjetisches Speziallager Nr. 5,<br />

Fürstenwalde<br />

Der historische Ort<br />

Bereits im April 1945 und damit als erstes sowjetisches Lager in Brandenburg<br />

überhaupt errichtete die sowjetische Besatzungsmacht in Fürstenwalde das<br />

Speziallager Nr. 5 in <strong>der</strong> ehemaligen Arbeitersiedlung <strong>der</strong> Deutschen Kabelwerke<br />

(DEKA). Bis zu seiner Auflösung im Frühjahr 1947 wurden insgesamt rund 10.500<br />

Häftlinge ohne Urteil und Einzelfallüberprüfung festgehalten und anschließend in<br />

an<strong>der</strong>e Lager verlegt. Die Gebäude wurden wie<strong>der</strong> als Wohnhäuser genutzt, die<br />

Siedlung um weitere Bauten ergänzt. In <strong>der</strong> kurzen Zeit seines Bestehens starben im<br />

Speziallager Ketschendorf über 4.600 Menschen. Bei Bauarbeiten in den Jahren<br />

1952/53 stieß man auf Massengräber mit Opfern des Lagers. Die Gebeine <strong>der</strong> dort<br />

verscharrten Toten wurden bis auf wenige Ausnahmen exhumiert und in einer von<br />

<strong>der</strong> <strong>SED</strong>-<strong>Diktatur</strong> geheim gehaltenen Aktion auf den Waldfriedhof Halbe (Dahme-<br />

Spreewald) überführt. In Sammelgräbern wurden sie auf den Fel<strong>der</strong>n IX bis XI zur<br />

letzten Ruhe gebettet.<br />

Entstehung und Entwicklung<br />

Im Jahr 1990 gründete sich die Initiativgruppe Internierungslager Ketschendorf. Sie<br />

setzte sich <strong>zum</strong> Ziel, über die Geschichte des Speziallagers aufzuklären. Zum<br />

Gedenken an die Opfer hatten Überlebende bereits 1990 eine Erinnerungsstätte<br />

errichtet. Sie wurde 1995 aus Mitteln des Landes Brandenburg und in<br />

Zusammenarbeit mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, <strong>der</strong> auch<br />

Träger <strong>der</strong> Gedenkstättenarbeit in Halbe ist, zu einem Gedenkhain erweitert. Darüber<br />

hinaus ist die Geschichte des Lagers Bestandteil <strong>der</strong> ständigen Ausstellung im<br />

Stadtmuseum Fürstenwalde. Ein Zeitdokument von Überlebenden des Lagers ist<br />

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