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Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED- Diktatur

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Gut ein Jahrzehnt nach <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vereinigung war die wissenschaftliche<br />

<strong>Aufarbeitung</strong> immer mehr von einer sich professionalisierenden, differenzierten<br />

Forschung bestimmt. Das Themenspektrum erweiterte sich wesentlich gegenüber<br />

den 1990er Jahren. Angesichts des Vorwurfs, die DDR-Forschung konzentriere sich<br />

in „Verinselung“ zu sehr auf die ostdeutsche <strong>Diktatur</strong> selbst, wurde nun verstärkt über<br />

Aussagekraft und -grenzen einer DDR-fokussierten Forschung und ihrer Einbettung<br />

in die deutsche und europäische Geschichte des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts reflektiert, wobei<br />

sich beson<strong>der</strong>s Ansätze einer integrierten deutsch-deutschen Geschichte und einer<br />

ostmitteleuropäischen Vergleichs- und Transfergeschichte als fruchtbar erwiesen<br />

haben.<br />

Die Forschungsför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bundesstiftung <strong>Aufarbeitung</strong> verdient in diesem<br />

Zusammenhang beson<strong>der</strong>e Erwähnung (vgl. Seite 53). Ohne ihre Habilitations- und<br />

Promotionsstipendien wäre manche wichtige Arbeit <strong>zum</strong> Thema nicht entstanden,<br />

ohne ihre Druckkostenzuschüsse nicht angemessen publiziert worden. Tagungen<br />

und Workshops bieten <strong>der</strong> Wissenschaft ein wichtiges Forum des Austauschs. Mit<br />

dem Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung gibt die Bundesstiftung<br />

darüber hinaus ein zentrales Medium zur <strong>Aufarbeitung</strong> dieser Epoche heraus.<br />

Die fachwissenschaftliche, öffentliche und politische Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong><br />

DDR-Geschichte seit 1990 wurde von Beginn an aufmerksam verfolgt und<br />

wissenschaftlich untersucht. Diese <strong>Aufarbeitung</strong> <strong>der</strong> <strong>Aufarbeitung</strong> reflektierte auch<br />

das in Teilen <strong>der</strong> ostdeutschen Bevölkerung verbreitete Unbehagen gegenüber den<br />

in Politik und Wissenschaft vorherrschenden Deutungen <strong>der</strong> <strong>SED</strong>-<strong>Diktatur</strong>. Der<br />

anfangs dominierende Schwerpunkt <strong>der</strong> <strong>Aufarbeitung</strong> auf <strong>der</strong> Herrschafts- und<br />

Repressionsgeschichte entsprach in vielen Fällen nicht den individuellen<br />

Erinnerungen und wurde als „Geschichte von oben“ empfunden, was zu konträren<br />

Deutungsmustern führte (Stichwort „Ostalgie“).<br />

Im Folgenden wird die Arbeit von Einrichtungen vorgestellt, die für die<br />

wissenschaftliche <strong>Aufarbeitung</strong> <strong>der</strong> DDR-Geschichte von beson<strong>der</strong>er Relevanz sind,<br />

ohne die Bedeutung insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> einzelnen Grundlagenforschung an den<br />

verschiedenen Fakultäten <strong>der</strong> deutschen und internationalen Universitäten zu<br />

schmälern.<br />

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