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Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED- Diktatur

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Sammlung<br />

Das Archiv des DIZ Torgau umfasst <strong>zum</strong> Bereich DDR-Strafvollzug überwiegend<br />

personenbezogene Akten und <strong>Bericht</strong>e von Häftlingen <strong>der</strong> Strafvollzugsanstalt<br />

Torgau. Es handelt es sich um Kopien aus öffentlichen Archiven und Dokumente aus<br />

Privatbesitz.<br />

Bildungsarbeit<br />

Zu den Zielen <strong>der</strong> pädagogischen Arbeit zählt zunächst die Vermittlung von<br />

Informationen zur Geschichte Torgaus als Haftort in drei unterschiedlichen<br />

Verfolgungsperioden. Darüber hinaus sollen die Besucher zur eigenständigen<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung mit Geschichte und Gegenwart angeregt werden. Hierfür<br />

werden neben Führungen und Seminaren Projekte nach <strong>der</strong> Methode des<br />

entdeckenden und forschenden Lernens angeboten. Einen wichtigen Ansatzpunkt für<br />

die Bildungsarbeit stellen Biografien von ehemaligen Gefangenen dar. Außerdem<br />

werden regelmäßig Abendveranstaltungen mit Lesungen, Vorträgen,<br />

Zeitzeugengesprächen und Filmvorführungen angeboten sowie Wan<strong>der</strong>- und<br />

Son<strong>der</strong>ausstellungen gezeigt und Fortbildungen durchgeführt.<br />

Im Schuljahr 2011/12 setzte <strong>der</strong> Freistaat Sachsen erstmals einen<br />

Gedenkstättenlehrer ein. In einem Pilotprojekt mit dem DIZ Torgau wurden weitere<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Bildungsarbeit mit Schülern ausgelotet und erprobt.<br />

Die Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau<br />

Der historische Ort<br />

Der 1901 erbaute und später mehrfach verän<strong>der</strong>te Gebäudekomplex diente bis zu<br />

seiner Übernahme durch die Jugendhilfe <strong>der</strong> DDR als Gefängnis, <strong>der</strong><br />

Verwaltungstrakt als Gerichtsgebäude. Die Jugendhilfe nutzte die Anlage als<br />

einzigen Geschlossenen Jugendwerkhof <strong>der</strong> DDR, eine Disziplinierungsanstalt, die<br />

direkt dem Ministerium für Volksbildung (MfV) und damit Margot Honecker<br />

unterstand. Während seines Bestehens vom 1. Mai 1964 bis <strong>zum</strong> 11. November<br />

1989 wurden über 4.000 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren zur<br />

„Anbahnung eines Umerziehungsprozesses“ eingewiesen, die in an<strong>der</strong>en staatlichen<br />

Erziehungseinrichtungen negativ aufgefallen waren. Doch hatten sie we<strong>der</strong><br />

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