Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED- Diktatur
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Informationen zu konkreten Hilfsangeboten, <strong>zum</strong> Verfahren für die Vereinbarung von<br />
Leistungen und die Kontaktdaten <strong>der</strong> regionalen Anlauf- und Beratungsstellen in den<br />
Län<strong>der</strong>n, an die Betroffene sich wenden können, stehen auf <strong>der</strong> Website www.fonds-<br />
heimerziehung.de zur Verfügung.<br />
4. Opferverbände<br />
Die Union <strong>der</strong> Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft e.V.<br />
In <strong>der</strong> Union <strong>der</strong> Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft e.V. (UOKG),<br />
1992 gegründet, sind mehr als 30 Verbände aus <strong>der</strong> gesamten Bundesrepublik<br />
organisiert, <strong>der</strong>en gemeinsames Ziel darin besteht, an das Leid <strong>der</strong> Opfer <strong>der</strong><br />
kommunistischen Gewaltherrschaft zu erinnern. Zweck des Vereins ist als<br />
Dachverband die För<strong>der</strong>ung, Koordinierung und Unterstützung <strong>der</strong> ihm<br />
angeschlossenen Opferorganisationen. Weiter sieht die UOKG ihre Aufgabe in <strong>der</strong><br />
Klärung des Schicksals Verschleppter, in <strong>der</strong> Aufklärung und <strong>Aufarbeitung</strong><br />
kommunistischer Verbrechen, in <strong>der</strong> Beratung und Unterstützung <strong>der</strong> Opfer sowie in<br />
<strong>der</strong> Vertretung ihrer For<strong>der</strong>ungen bei Parlamenten und Regierungen.<br />
Dies betrifft etwa die beson<strong>der</strong>e Zuwendung für Haftopfer (<strong>SED</strong>-Opferrente), bei <strong>der</strong><br />
die Stichtagregelung von 180 Tagen und die Koppelung an wirtschaftliche<br />
Bedürftigkeit (siehe oben Seite 30) bemängelt werden. Die Opferrente solle, so die<br />
Auffassung <strong>der</strong> UOKG, zu einer „Ehrenpension“ umgestaltet werden, die nicht nur<br />
jedem früheren politischen Häftling zugutekommen soll, son<strong>der</strong>n allen, die unter<br />
politischer Verfolgung in <strong>der</strong> DDR gelitten haben. Diese sei beson<strong>der</strong>s deshalb<br />
notwendig, da die Träger und Funktionäre <strong>der</strong> <strong>SED</strong>-<strong>Diktatur</strong> vom<br />
Bundesverfassungsgericht ihre Systemrenten zugesprochen bekommen hätten. Im<br />
Interesse <strong>der</strong> sozialen Gerechtigkeit sei deshalb ein entsprechen<strong>der</strong> Ausgleich für die<br />
Opfer herzustellen. Darüber hinaus plädiert die UOKG für die Einführung einer<br />
Beweislastumkehr bei <strong>der</strong> Anerkennung verfolgungsbedingter Gesundheitsschäden.<br />
Die UOKG setzt sich dafür ein, dass an einem zentralen Platz in Berlin ein Mahnmal<br />
<strong>zum</strong> Gedenken an alle Opfer <strong>der</strong> kommunistischen Gewaltherrschaft in Deutschland<br />
errichtet wird. BKM unterstützt die vertiefte wissenschaftliche und gesellschaftliche<br />
Diskussion über ein solches zentrales Mahnmal projektbezogen.<br />
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