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Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED- Diktatur

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über die Wanze in <strong>der</strong> Fußleiste, die Häftlingsuniform aus den achtziger Jahren und<br />

den Gefangenentransportwagen bis <strong>zum</strong> bestickten Salzsäckchen, <strong>der</strong> aus Draht<br />

gefertigten Nähnadel und <strong>der</strong> aus Brot gefertigten Schachfigur, die aus dem<br />

Speziallager überliefert sind. Archiviert und <strong>der</strong> Öffentlichkeit zugänglich gemacht<br />

werden zudem mehrere Tausend Blatt Schriftgut, das aus den Haftanstalten erhalten<br />

ist wie beispielsweise interne Anweisungen, Lageberichte, Brigadebücher, Baupläne,<br />

Formulare und Fotos. Der wichtigste Bestandteil <strong>der</strong> Sammlung ist das<br />

Zeitzeugenarchiv, in dem die Erinnerungen und persönlichen Dokumente von<br />

ehemaligen Häftlingen bewahrt werden. Es zählt <strong>der</strong>zeit mehr als 1.000<br />

Personendossiers, rund 80 lebensgeschichtliche Interviews, Fotos, die ersten<br />

Postkarten aus dem Speziallager an Angehörige, Haftunterlagen,<br />

Entlassungsscheine und vieles Persönliches mehr.<br />

Forschung<br />

Grundlage <strong>der</strong> Gedenkstättenarbeit ist die solide wissenschaftliche Forschung.<br />

Neben klassischen Archivrecherchen in staatlichen Archiven, vor allem dem Bundes-<br />

und dem Sächsischen Hauptstaatsarchiv, dem russischen Staatsarchiv, dem<br />

Stadtarchiv Bautzen und in Partei- und Kirchenarchiven, dem Archiv <strong>der</strong> JVA<br />

(Justizvollzugsanstalt) Bautzen und beim BStU sind insbeson<strong>der</strong>e auch die Arbeiten<br />

des Zeitzeugenbüros <strong>der</strong> Gedenkstätte im Bereich <strong>der</strong> Biografieforschung zu<br />

nennen. Die Ergebnisse <strong>der</strong> Recherchen und Forschungen werden <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

in den verschiedensten Formen bekannt gemacht: in Vorträgen, Fachaufsätzen,<br />

Monografien o<strong>der</strong> auch in Form eines Totenbuches <strong>der</strong> im Bautzener Speziallager<br />

Gestorbenen, in den Dauer- und Son<strong>der</strong>ausstellungen. Nicht zuletzt fließen die<br />

Arbeitsergebnisse umgehend auch in geführte Rundgänge und Schülerprojekte <strong>der</strong><br />

Gedenkstätte ein.<br />

Bildungsarbeit<br />

Die Gedenkstätte Bautzen steht als „offener Lernort“ im ständigen Austausch mit <strong>der</strong><br />

Öffentlichkeit und bietet ein vielfältiges Informations- und Bildungsangebot für eine<br />

breite Zielgruppe an. Im Sommer 2012 konnte <strong>der</strong> einmillionste Besucher empfangen<br />

werden. Die Gedenkstätte bietet sowohl Überblicksführungen als auch geführte<br />

Rundgänge mit den thematischen Schwerpunkten „Speziallager“, die „Literarische<br />

Führung: Auf den Spuren Walter Kempowskis“, „Stasi-Gefängnis“ und „Spurensuche“<br />

an.<br />

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