Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED- Diktatur
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exemplarisch anhand regionaler und lokaler Beispiele erläutert. Der zeitliche Rahmen<br />
beginnt 1944/45 mit <strong>der</strong> Festlegung <strong>der</strong> Besatzungszonen und dem Ende des<br />
Zweiten Weltkrieges und endet mit <strong>der</strong> Friedlichen Revolution 1989 und <strong>der</strong><br />
Wie<strong>der</strong>vereinigung 1990 und ihren aktuellen Auswirkungen bis in die Gegenwart.<br />
Inhaltliche Schwerpunkte bilden dabei die Themenbereiche Sperranlagen,<br />
Grenzüberwachungsorgane, Zwangsaussiedlungen, Grenzübergangsstellen, illegale<br />
Grenzübertritte/Flucht, wirtschaftliche/verkehrstechnische Auswirkungen, Alltag an<br />
<strong>der</strong> Grenze sowie Friedliche Revolution und Wie<strong>der</strong>vereinigung unter<br />
Berücksichtigung des jeweiligen historisch-politischen Kontextes in nationaler und<br />
europäischer Dimension.<br />
An diesem für die Geschichte <strong>der</strong> deutschen Teilung bedeutsamen historischen Ort<br />
sind Teile <strong>der</strong> 700 m langen Betonsperrmauer und des Metallgitterzaunes sowie <strong>der</strong><br />
Beobachtungsturm im Original erhalten geblieben. Die heutige Gedenkstätte verfügt<br />
über ein Freigelände, einen (Son<strong>der</strong>-)Ausstellungsbereich, museumspädagogische<br />
Räume sowie eine museale Infrastruktur mit Medienarchiv, Archiv, Bibliothek und<br />
Depots und ist auf allen Fel<strong>der</strong>n <strong>der</strong> klassischen Museumsarbeit (Sammeln,<br />
Bewahren, Dokumentieren, Forschen, Vermitteln) tätig. Ihr Zweck besteht darin, ein<br />
Zeugnis für die Verbrechen <strong>der</strong> <strong>SED</strong>-<strong>Diktatur</strong>, ein Ort <strong>der</strong> Erinnerung an die deutsche<br />
Teilung und des Gedenkens an <strong>der</strong>en Opfer sowie ein außerschulischer Lernort für<br />
gegenwärtige und zukünftige Generationen im Rahmen <strong>der</strong> historisch-politischen<br />
Bildungsarbeit zu sein.<br />
Der Verein „Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth e.V.“ übte zunächst die<br />
Trägerschaft bis 2005 aus. Ab Januar 2006 übernahm <strong>der</strong> län<strong>der</strong>übergreifende<br />
kommunale Zweckverband „Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth“ die<br />
Einrichtung. Dem Zweckverband gehören <strong>der</strong> Landkreis Hof (Freistaat Bayern), <strong>der</strong><br />
Landkreis Saale-Orla (Freistaat Thüringen), <strong>der</strong> Vogtlandkreis (Freistaat Sachsen)<br />
sowie die Gemeinde Töpen (für die bayerische Seite Mödlareuths) und die Stadt<br />
Gefell (für die thüringische Seite Mödlareuths) an.<br />
Die investive För<strong>der</strong>ung erfolgt seit 1991 durch den Freistaat Bayern sowie seit 1993<br />
durch den Freistaat Thüringen. Bezüglich <strong>der</strong> län<strong>der</strong>übergreifenden Finanzierung<br />
wurde 1994 ein gemeinsamer Kabinettsbeschluss <strong>der</strong> Freistaaten Bayern und<br />
Thüringen verabschiedet. Insgesamt wurden bislang über 2,2 Mio. Euro investiert.<br />
Zusätzlich erhielt das Museum Mödlareuth über 700.000 Euro an zweckgebundenen<br />
Projektför<strong>der</strong>ungen u.a. von <strong>der</strong> Bundesstiftung <strong>Aufarbeitung</strong>, <strong>der</strong><br />
Oberfrankenstiftung, <strong>der</strong> Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern, <strong>der</strong><br />
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