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Wissenschaftliche Hausarbeit zur Ersten Staatsprüfung für das ...

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ewertungen die Aufgabe, SuS eine bestmögliche individuelle Förderung zu<br />

gewährleisten, indem individuell erreichbare Ziele angestrebt, eigenständiges<br />

Lernen gestärkt, persönliche Fortschritte gewürdigt und personale, sach-<br />

bezogene sowie sozialbezogene Kompetenzen gefördert werden. Mittels dieser<br />

Bewertungsfunktion kann die Grundschule ihren Auftrag, <strong>zur</strong> Entfaltung der<br />

Persönlichkeit aller SuS beizutragen, erfüllen (vgl. Bartnitzky 2008, S. 30f).<br />

Die Steuerungsfunktion zielt darauf ab, eine innerschulische und nachschulische<br />

Selektion von SuS vorzunehmen. Leistungsbewertungen entscheiden<br />

dementsprechend darüber, ob ein Schüler versetzt wird oder nicht. Die<br />

Bewertung (z.B. durch Noten) gibt maßgeblich an, welche Schullaufbahn<br />

eingeschlagen wird und welcher Abschluss erreicht werden kann. Die Vergabe<br />

schulischer Noten meldet den SuS und deren Eltern den Wert erbrachter<br />

Leistungen mit (vgl. Bartnitzky 2008, S. 31).<br />

Beide Funktionen haben „ihre Berechtigung“ (Bartnitzky 2008, S. 32) im<br />

Schulsystem. Als schwierig erachtet sich allerdings die gegensätzliche Existenz<br />

beider. Während die Entwicklungsfunktion Lernprozesse der Kinder unterstützt,<br />

die SuS ermutigt und individuell fördert, zielt die Steuerungsfunktion darauf ab,<br />

lediglich die Lernergebnisse zu honorieren und anhand vergleichsfähiger<br />

Symbolik (Note) zu präsentieren. Problematisch ist darüber hinaus, <strong>das</strong>s die<br />

Steuerungsfunktion in jeglichen Schulsituationen der Entwicklungsfunktion<br />

überwiegt, wobei auch SuS gezielt darauf drängen, eine Zensur <strong>für</strong> ihre<br />

Leistungen zu erhalten (vgl. ebd. 2008, S. 32).<br />

Die Ergebnisse, welche mittels diverser Erhebungsverfahren ermittelt werden<br />

konnten, werden anhand bestimmter Bezugsnormen ausgewertet, welche als<br />

Maßstab <strong>für</strong> die erbrachte Leistung angesehen werden. Diesbezüglich können<br />

drei Arten von Bezugsnormen angeführt werden: soziale, kriteriale und<br />

individuelle Bezugsnorm. Bei der sozialen Bezugsnorm wird die individuelle<br />

Leistung eines Schülers mit Leistungen anderer SuS (Referenzgruppe)<br />

verglichen. Werden individuelle Leistungen eines Schülers mit zuvor konkret<br />

bestimmten Anforderungskriterien verglichen, so würde hier die kriteriale<br />

Bezugsnorm angewandt werden. Bei der individuellen Bezugsnorm wird eine<br />

aktuelle Schülerleistung mit früheren Leistungen dieses Schülers verglichen.<br />

Diese früheren Leistungen legen den Maßstab fest, so<strong>das</strong>s dadurch die<br />

individuelle Lernentwicklung im Zentrum der Leistungsbewertung steht. Diese<br />

Bezugsnorm kann positive Wirkungen auf Lernende haben, kann jedoch nicht<br />

genutzt werden, um der Selektionsfunktion von Beurteilungen gerecht zu werden<br />

(vgl. Zumhasch 2005, S. 312f).<br />

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