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Wissenschaftliche Hausarbeit zur Ersten Staatsprüfung für das ...

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„Wenn du den Lesetext zu Hause weiter übst, dann wirst du ihn bald fehlerfrei<br />

lesen!“ (BP 13, Z. 59f). Hierbei wurde dem Schüler ein internal instabiler Faktor<br />

<strong>für</strong> die Leistungsattribuierung nahegelegt, wodurch er zukünftige Lernerfolge<br />

durch Fleiß und Anstrengung erzielen könnte.<br />

Auf Emotionen ihrer SuS reagierte Frau Thesing adäquat. Als beispielsweise<br />

eine Schülerin zu weinen begann, da diese keinen Partner <strong>für</strong> eine Partnerarbeit<br />

fand, tröstete Frau Thesing diese mit den Wort: „Weinen musst du nie bei mir.<br />

Wir finden immer eine Lösung!“ (BP 112, Z. 15f). Sie ermutigte die Schülerin<br />

gleichzeitig, indem sie eine optimistische Haltung einnahm (vgl. Becker 1998, S.<br />

56f; Grell 2001, S. 117).<br />

Das Lehrer-Schüler-Verhältnis zeichnete sich durch eine Besonderheit aus. Im<br />

Unterricht durften SuS Meinungen einbringen (s. BP 12, Z. 27ff) und Kritik (s. BP<br />

13, Z. 28ff) üben. Zudem wurden die SuS von Frau Thesing bei neuen Themen<br />

darüber informiert, warum diese im Unterricht besprochen werden: „Wisst ihr<br />

warum ihr die Laubbäume kennen müsst? Zum einen gehört es <strong>zur</strong><br />

Allgemeinbildung und zum anderen gehört <strong>das</strong> zum Thema Umweltschutz, damit<br />

ihr auch <strong>das</strong> lernt!“ (BP 19, Z. 88ff) und welche Aufgaben in der kommenden<br />

Stunde bearbeitet werden sollten (s. BP 19, Z. 2ff). In einer anderen Stunde<br />

durften einige SuS selbst die Rolle des Lehrers übernehmen, indem sie mit dem<br />

Zeigestock auf englische Wörter an der Tafel zeigten, welche der Rest der<br />

Klasse vorlesen sollte (s. BP 14, Z. 69ff). Da Frau Thesing 12 Wochenstunden in<br />

der Klasse 4b anwesend war und daher einen erhöhten Kontakt zu ihren SuS<br />

hatte, lagen hier<strong>für</strong> günstige Rahmenbedingungen vor, die sie womöglich zu<br />

diesem Lehrerhandeln veranlassten (vgl. Becker 1998, S. 43f).<br />

Frau Thesing ging zudem auf die Bedürfnisse der Schüler ein. Als in der letzten<br />

Stunde einige SuS Ermattungserscheinungen aufwiesen und ihre Köpfe<br />

scheinbar kaum noch halten konnten, reagierte Frau Thesing sofort, indem eine<br />

Lockerungsübung durchgeführt wurde. Danach wirkten alle SuS wieder<br />

motivierter, da sie sofort an der Aufgabe weiterarbeiteten (s. BP 16, Z. 52ff).<br />

Es kann erkannt werden, <strong>das</strong>s in der Klasse 4b ein freundlicher und respektvoller<br />

Umgang zwischen Frau Thesing und ihren SuS herrschte. In der Lehrer-<br />

Schülerinteraktion konnten mehrere emotionale und motivationale Aspekte<br />

beobachtet werden, wobei diese durch die Lehrereinstellung Zuneigung und<br />

Sorge geprägt waren, was sich als lernwirksam erweist, wie eine Studie von<br />

Brophy und Good (1976) feststellen konnte. Zum Aufbau eines förderlichen<br />

Selbstkonzeptes trug Frau Thesing ebenfalls bei. Aufgrund der beschriebenen<br />

Unterrichtsinteraktionen herrschte in der Klasse 4b ein lernförderliches Klima,<br />

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