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Wissenschaftliche Hausarbeit zur Ersten Staatsprüfung für das ...

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Das Miteinander in der Klasse war gekennzeichnet durch einen rauen Ton,<br />

strenge Unterrichtsführung und Unfreundlichkeit, ausgehend von Frau Iske.<br />

Gewisse Umgangsformen, welche <strong>zur</strong> Interaktion zählen und eine rücksichtsvolle<br />

Kommunikationsbasis schaffen, konnten kaum beobachtet werden. Wie bereits<br />

weiter oben erwähnt, wurde sich nicht <strong>für</strong> Beiträge oder freiwillig erledigte<br />

Aufgaben bedankt oder höflich um etwas gebeten. Weder Begrüßungen noch<br />

Verabschiedungen von den SuS konnten bei Frau Iske registriert werden. Selbst<br />

wenn sich ein Schüler bei ihr persönlich verabschiedete, konnte nur ein leichtes<br />

Nicken erkannt werden (s. BP 22, Z. 73f). Auch die SuS schienen sich nicht an<br />

bestimmte Umgangsregeln zu halten. Es wurde nicht höflich um Hilfe gebeten,<br />

sondern ohne Meldung gefragt (s. BP 21, Z. 77f). Daran kann erkannt werden,<br />

<strong>das</strong>s Frau Iske keine erziehliche Basis schaffte, so<strong>das</strong>s sich auch die SuS nicht<br />

an gesellschaftlichen Umgangsformen hielten (vgl. Breslauer 1994, S. 141f).<br />

Während der Beobachtungswoche konnte miterlebt werden, <strong>das</strong>s Frau Iske<br />

Drohungen gegenüber SuS aussprach: „Packe den Killer weg oder soll ich einen<br />

neuen Eintrag machen?“ (BP 21, Z. 31), und vereinzelte SuS vor der gesamten<br />

Klasse bloßstellte: „Erkläre mir <strong>das</strong> Wort! Kannst du nicht, oder?“ (BP 21, Z. 107).<br />

In derartigen Unterrichtssituationen wurde Frau Iske schnell laut und<br />

unfreundlich. Erklärungen der SuS diesbezüglich wurden abgebrochen und nicht<br />

weiter angehört.<br />

Bei der Kontrolle von Disziplin und Ordnung fiel auf, <strong>das</strong>s lediglich vereinzelte<br />

SuS (z.B. Sara, Tim und Georg) angesprochen wurden. Möglich wäre, <strong>das</strong>s Frau<br />

Iske diesen SuS gegenüber ein gewisses Misstrauen pflegte. Dies wird auch<br />

durch folgendes Beispiel deutlich: Als Hausaufgaben eingetragen werden sollten,<br />

forderte Frau Iske eine Schülerin auf, zu kontrollieren, ob ihr Banknachbar sich<br />

diese auch tatsächlich eingetragen hatte (s. BP 25, Z. 84ff).<br />

Außerdem konnte eine Szene erlebt werden, in welcher Frau Iske einem Schüler<br />

versehentlich an der Schulter weh tat. Für dieses Versehen entschuldigte sich<br />

Frau Iske nicht, sondern thematisierte lediglich den Umstand: „Jetzt hab` ich dir<br />

wehgetan, oder?“ (BP 23, Z. 43f), drehte sich wieder um und fuhr mit dem<br />

Unterricht fort. Dieses Verhalten zeugt von einer Geringschätzung der<br />

Schülerpersönlichkeit (vgl. Grell 2001, S. 117).<br />

Die Lehrer-Schülerinteraktion zeichnete sich ferner durch eine unterschiedliche<br />

Behandlung verschiedener SuS aus. Ein Schüler berichtete Frau Iske<br />

beispielsweise, <strong>das</strong>s er seine Brille vergessen hatte und fragte diesbezüglich, ob<br />

er sich weiter vorn hinsetzen dürfte, die Reaktion von Frau Iske gestaltete sich<br />

dann wie Folgt: „Nein, da hast du Pech gehabt!“. Als dieser Schüler Frau Iske<br />

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