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Wissenschaftliche Hausarbeit zur Ersten Staatsprüfung für das ...

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Eine weitere Deutung ihrer Aussage könnte sein, <strong>das</strong>s Frau Iske durch diese<br />

Beschreibung versucht hat aufzuzeigen, <strong>das</strong>s sie als Lehrperson selbst keine<br />

Antworten oder Lösungen präsentiert, demnach also die Feedbackform KCR<br />

vermeidet. Doch da sie hierbei nicht weiter darauf eingegangen ist und keine<br />

eindeutigen Beispiele nannte, handelt es sich auch hierbei um eine bloße<br />

Vermutung. Wird neben KR auch KCR als einfache Rückmeldeformen<br />

eingesetzt, kann davon ausgegangen werden, <strong>das</strong>s in der Klasse von Frau Iske<br />

lernwirksame Bedingungen vorherrschen, welche zu entsprechenden Lern-<br />

erfolgen führen (vgl. Richert 2005, S. 78).<br />

Ferner beschrieb sie ein weiteres Vorgehen, wenn Fragen von SuS falsch<br />

beantwortet werden. Diese Beschreibung könnte eindeutiger der Feedback-form<br />

AUC zugeschrieben werden: „wenn kinder dann keine richtige antwort nennen<br />

können, gebe ich weitere hinweise und gebe noch mehr erklärungen, bis sie die<br />

richtige lösung wissen.“ (GP 201030098, Z. 12). Die SuS werden dazu<br />

veranlasst, erneut über die Frage nachzudenken, sich neue Lösungswege zu<br />

überlegen bzw. ihr vorhandenes Repertoire an Wissen auszuschöpfen (vgl.<br />

Krause 2007, S. 56).<br />

Frau Iske ist sich nicht sicher, ob sie in ihrem Unterricht verschiedene<br />

Feedbackformen anwendet oder ob sie eine kleine Auswahl an Formen nutzt (s.<br />

GP 201030098, Z. 14). Es kann gedeutet werden, <strong>das</strong>s Frau Iske sich ihrer<br />

eigenen Lehrertätigkeit bezüglich der Feedbackgabe selbst nicht bewusst ist. Ihre<br />

anschließende Erklärung macht jedoch deutlich, worin ihre Unsicherheit besteht:<br />

„[…] da <strong>das</strong> von der situation abhängt, also auf welches kind sich die<br />

rückmeldung beziehen soll, oder um welchen lehrstoff es geht.“ (GP 201030098,<br />

Z. 14). Diese Erklärung erscheint plausibel, wird dadurch doch klar, <strong>das</strong>s <strong>für</strong> sie<br />

eine Rückmeldung durch mehrere Faktoren beeinflusst werden kann, wie dies<br />

auch in mehreren Studien (z.B. Bangert-Drowns et al. 1991; Huth 2004; Kulhavy<br />

1985) bewiesen werden konnte. Rückmeldeformen sollten an dem Lehr-<br />

Lernkontext orientiert werden, welcher beeinflussende Faktoren auf Seiten der<br />

Feedbackgestaltung und Feedbackrezeption ausweist. Sollen komplexe<br />

Lehrinhalte vermittelt werden, ist es nicht ausreichend, sich einfacher<br />

Rückmeldeformen zu bedienen. Wird jedoch bloßes Faktenwissen gelehrt,<br />

können einfache Rückmeldungen genügen. Lernvoraussetzungen des<br />

Feedbackempfängers sind in diesem Sinne ebenfalls zu beachten (vgl. Krause<br />

2007, S. 56ff).<br />

Es könnte zusammengefasst werden, <strong>das</strong>s Frau Iske sich situations-, personen-<br />

und lehrstoffspezifisch angepasster Feedbackformen bedient, um die jeweilige<br />

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