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Wissenschaftliche Hausarbeit zur Ersten Staatsprüfung für das ...

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schriftliche arbeit herangehen […]“ (TP 201024094, Z. 21). In diesem Sinne<br />

beschreibt Frau Thesing den so genannten Pygmalion-Effekt, wobei wiederum<br />

auf den Aspekt der Motivation eingegangen wurde. Durch eine erhöhte<br />

Aufmerksamkeit, beispielsweise indem ein Schüler mehr ermutigt und motiviert<br />

wird, kann ein Schüler mehr Selbstvertrauen in die eigene Kompetenz gewinnen<br />

und womöglich bessere Leistungen im Unterricht erzielen. Frau Thesing gibt<br />

demnach indirekt an, <strong>das</strong>s sie gegenüber bestimmten SuS positivere Erwartung<br />

pflegt, welche sich förderlich auf die Leistungen dieser Schüler auswirken<br />

könnten. Da es sich bei diesem Effekt jedoch um einen Beurteilungsfehler<br />

handelt, sollte auf ein derartiges Verhalten verzichtet werden, wenn nur<br />

vereinzelten SuS eine erhöhte Aufmerksamkeit zuteil kommen gelassen wird<br />

(vgl. Knauf 2009, S. 248).<br />

Es könnte ferner gedeutet werden, <strong>das</strong>s Frau Thesing aus Erfahrung spricht und<br />

sich bei der Beantwortung der Frage womöglich an eine bestimmte<br />

Unterrichtssituation erinnert bzw. einen bestimmten Schüler und dessen<br />

Verhalten beschreibt, welches sie vielleicht beobachten konnte.<br />

Ferner gab sie an, <strong>das</strong>s, wenn ein Schüler motivierter und konzentrierter eine<br />

Aufgabe bearbeitet, eine positive Beeinflussung auf die Zensur möglich wäre:<br />

„[…] ich denke schon, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> einfluss auf die zensur haben kann.“ (TP<br />

201024094, Z. 21).<br />

Kategorie 6: Rückmeldungen gleich Bewertungssituationen<br />

Frau Thesing gab an, <strong>das</strong>s innerhalb einer Rückmeldesituation eine Bewertung<br />

vorliegen kann: „ich denke schon, <strong>das</strong>s man damit bewertet, aber in erster linie<br />

ist es <strong>für</strong> mich motivation“ (TP 201024094, Z. 23).<br />

Da nach Streeck (1983) im Frage-Antwort-Rückmeldungs-Muster die Funktionen<br />

Qualifikation und Selektion auf Mikroebene des Unterrichts realisiert werden,<br />

kann die Annahme von Frau Thesing bestätigt werden, wobei sie sich als<br />

Lehrperson dessen nicht hundertprozentig bewusst zu sein scheint. Es wäre<br />

jedoch wichtig, <strong>das</strong>s sich Frau Thesing dessen im Klaren ist, um<br />

Beurteilungsfehler von vornherein zu vermeiden, wenn Schülerleistungen rück zu<br />

melden oder zu bewerten sind (vgl. Jürgens/Sacher 2000, S. 50; Lüders 2003, S.<br />

179f).<br />

Kategorie 7: Feedbackrezeption durch SchülerInnen<br />

Frau Thesing konnte in ihrem Unterricht verschiedene Reaktionen auf ihre<br />

Feedbackgabe beobachten, wobei sie bei ihrer Darstellung zwischen zwei<br />

Schülergruppen differenzierte. Manche SuS scheinen ihrer Auffassung nach sehr<br />

gern mitzudenken und werden durch ihre Rückmeldung offenbar dazu angeregt,<br />

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