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Wissenschaftliche Hausarbeit zur Ersten Staatsprüfung für das ...

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ebenfalls „gute“ Leistungen im mündlichen Bereich aufweist, obwohl bei beiden<br />

Bewertungssituationen andere Inhalte thematisiert oder allgemein andere<br />

Anforderungen an den Schüler gestellt werden (vgl. Paradies u.a. 2005, S. 36).<br />

Eine Studie von Rosenthal und Jacobson (1968) befasste sich mit dem<br />

sogenannten Pygmalion-Effekt, um Lehrer-Schülerinteraktionen zu erforschen.<br />

Es konnte festgestellt werden, <strong>das</strong>s Lehrpersonen, welche gegenüber<br />

bestimmten SuS positive Erwartungen pflegen, diesen SuS auch mehr<br />

Aufmerksamkeit schenken würden. Solch erhöhte Aufmerksamkeit würde sich<br />

z.B. durch eine vermehrte Rückmeldung auszeichnen. Andere Studien, z.B. von<br />

Brophy und Good (1976), konnten den eindeutigen Zusammenhang zwischen<br />

Erwartungen und Interaktionsverhalten nachweisen. Durch eine intensivere<br />

Zuwendung des Lehrenden, beispielsweise durch eine freundlichere und<br />

ermutigendere Haltung einem Schüler gegenüber, kann dessen Selbstvertrauen<br />

gestärkt und Anstrengungsbereitschaft erhöht werden. Eine derartige<br />

Bevorzugung vereinzelter SuS kann dazu führen, <strong>das</strong>s deren Lern- und<br />

Leistungsmotivation gesteigert wird und Leistungen möglicherweise positiver<br />

ausfallen (vgl. Becker 1998, S. 82f; Richert 2005, S. 12; Knauf 2009, S. 248).<br />

Als weitere Fehlerquellen werden Milde- und Strengefehler angeführt. Von einem<br />

Mildefehler wird gesprochen, wenn besonders „gute“ Leistungen eines Schülers<br />

hervorgehoben werden, „weniger gute“ Leistungen jedoch keine Beachtung<br />

finden. Werden hingegen „gute“ Leistung nicht beachtet, da<strong>für</strong> aber „schlechtere“<br />

Leistungen hervorgehoben, so liegt ein Strengefehler vor. Diese Fehlerquelle<br />

kann auch auf <strong>das</strong> Verhältnis zwischen mündlicher Rückmeldung und<br />

Leistungsbewertung übertragen werden. Wird ein Schüler beispielsweise milde<br />

behandelt, kann es sein, <strong>das</strong>s dieser Schüler mehr positive<br />

Lehrerrückmeldungen erhält (vgl. Jürgens/Sacher 2000, S. 38f).<br />

Leistungsbewertungen können durch diese Fehlerquellen mehr oder weniger<br />

stark beeinflusst werden bzw. innerhalb von mündlichen Rückmeldungen<br />

beeinflussend eingreifen. Wichtig wäre es, wenn sich Lehrpersonen dieser<br />

vielfältigen Beurteilungsfehler bewusst sind und darauf achten, diese zu<br />

umgehen, um Bewertungen möglichst objektiv zu treffen (vgl. Jürgens/Sacher<br />

2000, S. 50).<br />

In diesem Kapitel konnten mehrere theoretische Bereiche <strong>zur</strong> Thematik dieser<br />

Arbeit geklärt werden. Der Bildungs- und Erziehungsauftrag der Grundschule<br />

stellt dabei eindeutig heraus, <strong>das</strong>s die Grundschule auf weiterführende<br />

Schulinstitutionen vorbereiten muss und dabei förderliche Lern- und<br />

Arbeitseinstellungen anbahnen sollte. Dem Lernprozess ist dabei besondere<br />

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