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Wissenschaftliche Hausarbeit zur Ersten Staatsprüfung für das ...

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Für ethnografische Untersuchungen können viele Methoden genutzt werden,<br />

wobei sich hierbei vor allem Methodenkombinationen eignen, um <strong>das</strong><br />

„Forschungsfeld möglichst umfangreich zu erschließen und aus verschiedenen<br />

Perspektiven auszuleuchten“ (Friebertshäuser/Panagiotopoulou 2010, S. 309).<br />

Als ethnografische Methoden können beispielhaft genannt werden: teilnehmende<br />

Beobachtungen, Interviews, Gespräche sowie Gruppendiskussionen (vgl. ebd.<br />

2010, S. 309ff).<br />

Die Vielzahl der einsetzbaren Methoden und die Möglichkeit der methodischen<br />

Kombinationen und Triangulation veranlasste Lüders (2008) zu der folgenden<br />

Disposition: die Ethnografie sei eine „flexible, methodenplurale kontextbezogene<br />

Strategie“ (Lüders 2008, S. 389).<br />

Nach Zinnecker (1995) sollten derartige ethnografische Methoden viel häufiger in<br />

der Erziehungswissenschaft eingesetzt werden, um Lebenswelten unter<br />

pädagogischen Fragestellungen sinnbringender erforschen zu können. Obwohl<br />

ethnografische Forschungsstudien den Vorteil aufweisen, <strong>das</strong>s eine ganz-<br />

heitliche Erfassung des Forschungsbereiches durch entsprechende Methoden<br />

ermöglicht wird und zudem eine „große Flexibilität im Feld“ (Thole 2010, S. 30)<br />

vorliegt, spielen sie trotzdessen noch „keine herausragende Rolle“ (ebd. 2010, S.<br />

29) im Kontext der Erziehungswissenschaft. Durch diese Studie soll demnach ein<br />

weiterer Beitrag dahingehend geleistet werden können (vgl. ebd. 2010, S. 29f;<br />

Fuhs 2007, S. 102).<br />

Der Kontakt zu Feldangehörigen sollte nicht zu eng gefasst werden, da sonst die<br />

kritisch-distanzierte Sichtweise erschwert werden würde (s.u.). Bekannt ist ein<br />

solches Phänomen der erhöhten Vertrautheit zum Feld unter dem Terminus<br />

going native. Oftmals wird es als eine „viel diskutierte Falle(n) ethnographischer<br />

Forschung“ (Breidenstein 2006, S. 23f) verstanden. Daher sollte stets darauf<br />

geachtet werden, die Distanz zu den im Feld agierenden Akteuren immer wieder<br />

neu herzustellen, worauf bei dieser Untersuchung Wert gelegt wurde (vgl. ebd.<br />

2006, S. 23f).<br />

4.2 Teilnehmende Beobachtung<br />

In jeglichen Alltagssituationen werden Beobachtungen gemacht, wobei diese<br />

eher zufällig und unsystematisch erfolgen. Davon abzugrenzen sind wissen-<br />

schaftliche Beobachtungen, welche zielgerichtet und systematisch einem<br />

bestimmten Forschungszweck dienen. Wurde diese Methode anfänglich als<br />

unwissenschaftlich und ungenau bezeichnet, konnte sie im Zuge der Chicagoer<br />

Schule in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts einen Aufschwung<br />

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