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Wissenschaftliche Hausarbeit zur Ersten Staatsprüfung für das ...

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Rückmeldung bei verschiedenen SuS unterschiedlich gehandhabt wird, also<br />

personenspezifische Faktoren Berücksichtigung finden.<br />

Nach Ansicht von Frau Iske ist Feedback vor allem dazu geeignet, Leistungen<br />

der SuS zu optimieren. Diesbezüglich gab sie auf die Frage nach Zeitpunkt und<br />

Grund <strong>für</strong> Feedback an, <strong>das</strong>s sie eine Rückmeldung einsetzt, wenn „[…] es<br />

erforderlich ist, zum beispiel im ganz normalen unterrichtsgespräch.“ (GP<br />

201030098, Z. 20).<br />

Auch hierbei wird deutlich, <strong>das</strong>s sie Rückmeldungen nicht willkürlich im Unterricht<br />

integriert, sondern wohlüberlegt dann einsetzt, wenn es ihr als notwendig und<br />

erforderlich erscheint. Sie scheint Situationen konkret abzuschätzen und<br />

angepasst an die Situation Feedback zu geben. Der Einsatz von Feedback im<br />

Unterrichtsgespräch kann mit Verweis auf Gage und Berliner (1996) als passend<br />

erachtet werden (vgl. ebd. 1996, S. 545).<br />

Kategorie 3: Feedbackformen<br />

Bezüglich des Mathematikunterrichts wurde von Frau Iske ein Beispiel angeführt,<br />

wie eine Rückmeldung in diesem Fach von ihr formuliert werden könnte: „ […]<br />

indem ich zum beispiel sage, ob die lösung richtig oder falsch ist. oder ich lasse<br />

es andere kinder erklären.“ (GP 201030098, Z. 12). Anhand dieser Aussage<br />

könnten drei Formen von Feedback erkannt werden. Scheinbar nutzt sie in ihrem<br />

Unterricht die Form KR, um SuS über die Richtigkeit ihrer Antworten zu<br />

informieren. In einer Studie von Bangert-Drowns et al. (1991) konnte gezeigt<br />

werden, <strong>das</strong>s die Feedbackform KR eine äußerst geringe Effektstärke besitzt (d<br />

= -0.8) und damit ebenso ineffektiv ist, wie keine Rückmeldung zu erteilen. Da sie<br />

diese Feedbackform jedoch explizit beschrieben hat, kann davon ausgegangen<br />

werden, <strong>das</strong>s in ihrem Unterricht vorwiegend KR zum Einsatz kommt. Aufgrund<br />

der Studienergebnisse sollte jedoch darauf möglichst verzichtet werden, da diese<br />

einfache Rückmeldung Lernprozesse nicht positiv beeinflussen kann (vgl. Richert<br />

2005, S. 76).<br />

Darüber hinaus verweist Frau Iske darauf, <strong>das</strong>s nicht sie Lösungen erklärt,<br />

sondern sie dies von den SuS übernehmen lässt. Es kann gemutmaßt werden,<br />

<strong>das</strong>s sie die Feedbackform AUC bewusst im Unterricht einsetzt, um bei falscher<br />

Beantwortung einer Frage ein anderes Kind an die Reihe zu nehmen, damit<br />

dieses erklären bzw. die Lösung nennen kann. Wenn davon ausgegangen wird,<br />

<strong>das</strong>s Frau Iske in ihrem Unterricht tatsächlich die Feedbackform AUC anwendet,<br />

kann sie die SuS dazu bringen, sich weiter mit der gestellten Frage<br />

auseinanderzusetzen. Diese weitere Denkphase könnte sich positiv auf den<br />

Lernerfolg der SuS auswirken (vgl. Krause 2007, S. 56).<br />

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