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Wissenschaftliche Hausarbeit zur Ersten Staatsprüfung für das ...

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Als eine Schülerin in einer mündlichen Leistungsüberprüfung weinend<br />

zusammenbrach, reagierte Frau Iske einfühlsam und ermutigte die Schülerin:<br />

„Ach Lara, ich weiß doch, <strong>das</strong>s du <strong>das</strong> weißt. Du lernst doch mit deiner Mutti<br />

immer ganz fleißig.“ (BP 24, Z. 25ff). Hier ging sie auf die Schülerin ein, wodurch<br />

Frau Iske ihr Interesse an der Schülerin bekundete (vgl. Becker 1998, S. 56).<br />

Lernerfolge wurden von Frau Iske hervorgehoben, wodurch ihr Interesse an<br />

schulischen Erfolgen ihrer SuS bekundet wurde: „Bei dir habe ich mich sehr<br />

gefreut!“ (BP 23, Z. 31f). Auch geringere Leistungen wurden im Plenum<br />

thematisiert: „Dein Lesevortrag war nicht gut. Es war unangenehm, dir<br />

zuzuhören!“ (BP 25, Z. 110f). Dabei wies Frau Iske häufig einen bösartigen Ton<br />

auf und schüttelte ihren Kopf (s. BP 25, Z. 111ff). Frau Iske kritisierte öffentlich,<br />

indem sie SuS im Plenum bloßstellte, wie auch dieses Beispiel einer<br />

Rückmeldung zeigt: „Erkläre mir <strong>das</strong> Wort! Kannst du nicht, oder?“ (BP 21, Z.<br />

107). Hierbei wurde Frau Iske laut, so<strong>das</strong>s der betroffene Schüler<br />

zusammenzuckte und den Kopf hängen ließ (s. BP 21, Z. 108ff).<br />

Das Lehrerhandeln zeichnete sich durch eine strenge und bestimmende (s. BP<br />

26, Z. 19f) Unterrichtsführung aus, welche in der Literatur als autokratischer<br />

Führungsstil bezeichnet wird. Beispielsweise konnte <strong>das</strong> Höflichkeitswort „Bitte“<br />

in der Beobachtungswoche nicht vernommen werden. Einmal konnte beobachtet<br />

werden, <strong>das</strong>s sich Frau Iske <strong>für</strong> einen Lesebeitrag bedankte: „Danke stopp!“ (BP<br />

210, Z. 25). Ein derartiges Lehrerverhalten weist auf eine Missachtung der<br />

Schülerpersönlichkeiten hin und könnte dazu führen, <strong>das</strong>s geringere Leistungen<br />

bei SuS erzielt werden (vgl. Spanhel 1977, S. 115f).<br />

Es fiel auf, <strong>das</strong>s Frau Iske abweisend bzw. desinteressiert Rückfragen ihrer SuS<br />

beantwortete. Sie ist kaum auf Probleme, Nöte oder Interessen der SuS<br />

eingegangen (s. BP 26, Z. 2ff). In solchen Momenten konnte erkannt werden,<br />

<strong>das</strong>s sie keine helfenden Antworten lieferte, da die SuS danach ebenso ratlos<br />

waren, wie vorher und die Aufgabe nicht vollständig bearbeiten konnten (s. BP<br />

21, Z. 79ff). Bei einer Aufgabenbearbeitung konnten gleich mehrere Rückfragen<br />

wahrgenommen werden, wobei Frau Iske beispielsweise derart reagierte: „Steht<br />

alles an der Tafel. Lies richtig nach!“ (BP 21, Z. 75f). Dabei wurde sie schnell<br />

lauter und schaute die fragenden SuS nicht an. Dann war beobachtbar, <strong>das</strong>s sich<br />

die SuS untereinander fragend anblickten (s. BP 21, Z. 85f).<br />

In der gesamten Woche konnte keine Begrüßung der SuS durch Frau Iske<br />

beobachtet werden. Sie betrat wortlos den Raum, packte ihre Unterrichts-<br />

materialien aus und wartete auf den Stundenbeginn (s. BP 21, Z. 2; BP 23, Z.<br />

22ff). Mit dem Klingelzeichen wurde sofort mit dem Unterricht begonnen. Am<br />

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