Handbuch - Buhl Replication Service GmbH

Buchen auf Bestandskonten
Auch die Steuern sind keine Erfindung unserer Zeit. Luca Pacioli musste sich
mit diesem Problem in seiner Abhandlung über die Buchhaltung ebenfalls
beschäftigen.
„Wenn Du mit solchen Ämtern [Finanzämtern] Konto führen willst, so wirst Du die
Verwaltung der Staatsschulden zum Schuldner von allen Arten Kapital zu soundsoviel
Prozent machen, indem Du die Stadtbezirke nennst, wo sie angelegt sind ...“
Was heißt eigentlich Umsatzsteuer?
Die heutige Form der Umsatzsteuer gibt es seit dem 1. Januar 1967. Vorher wurde
ein kumulatives Bruttoumsatzsteuersystem genutzt, an das sich heute kaum noch
jemand erinnert. Das Prinzip der heute benutzten Umsatz“ver“steuerung beruht
darauf, dass auf jeder Produktions- oder Handelsstufe der Wert besteuert wird,
der dem Produkt durch Weiterverarbeitung oder Weiterveräußerung zugeführt
wird, den das Produkt also mehr wert wird. Daher auch die Bezeichnung Mehrwertsteuer.
Das klingt kompliziert, wird aber durch einen einfachen Trick geregelt: Jeder darf
von seiner Umsatzsteuerschuld, die sich aus den Umsatzerlösen ermittelt, den
Teil der Steuer, den er selbst im Zusammenhang seiner betrieblichen Tätigkeit
entrichtet hat (Steuer auf Rohstoffe, Betriebsstoffe, Fertigprodukte, Handelsware
usw. – daher auch Vorsteuer), von der Steuerschuld abziehen.
Ein einfaches Beispiel kann dieses Prinzip anschaulich verdeutlichen:
Vorgang Netto-Rechn. Betr. (Euro) Umsatzsteuer (Euro)
Verkaufserlöse netto 45.000,00
darauf entfallen 19 % USt 8.550,00
Einkauf Handelswaren 27.500,00
darauf entfallen 19 % VSt 5.225,00
Sonstige Kostenrechnungen 2.800,00
darauf entfallen 19 % VSt 532,00
Sonstige Kostenrechnungen 1.250,00
darauf entfallen 7 % VSt 87,50
Vorsteuer gesamt 5.844,50
Umsatzsteuerschuld:
USt - VSt 2.705,50
335