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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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102 Allgemeine Informationen<br />

Lepra, kein Wachstum des Erregers in vitro, Verlust der Säurefestigkeit bei<br />

Pyridin-Exposition (Walsh et al., 1986).<br />

Wildlebende Neunbinden-Gürteltiere können Träger <strong>von</strong> M.leprae sein. Die<br />

Prävalenz <strong>von</strong> histopathologisch positiven Tieren in wildlebenden<br />

Populationen in den USA beträgt im Durchschnitt 4.1% in Louisiana (Walsh et<br />

al., 1986) <strong>und</strong> 4.7% in Texas (Smith et al., 1983). Die Seroprävalenz liegt in<br />

Louisiana mit 12.5% signifikant höher, da durch die Untersuchung <strong>von</strong><br />

Antikörpern frühere Stadien erkannt werden können (Truman et al., 1990). Bei<br />

<strong>Gürteltieren</strong> aus Florida wurde kein Anhaltspunkt für diese Krankheit<br />

gef<strong>und</strong>en (Storrs <strong>und</strong> Burchfield, 1985). Dank retrospektiver Studien konnte<br />

ausgeschlossen werden, dass sich wildlebende Gürteltiere als Folge der<br />

Freisetzung <strong>von</strong> Organismen aus der Lepraforschung infizierten; der Erreger<br />

war bereits vor Aufnahme der <strong>Haltung</strong> <strong>von</strong> <strong>Gürteltieren</strong> als Versuchstiere im<br />

Jahre 1968 in der Wildpopulation endemisch (Truman et al., 1986b).<br />

Der Infektionsweg <strong>von</strong> <strong>Gürteltieren</strong> ist noch nicht gesichert. Es ist bekannt,<br />

dass gewisse Insekten Träger <strong>von</strong> M.leprae sein können. Eine Übertragung<br />

auf Gürteltiere wäre vorstellbar, da diese sich häufig in Gebieten mit einer<br />

hohen Insektendichte aufhalten. Eine andere Möglichkeit ist die Ansteckung<br />

durch kontaminierte Erde oder Vegetation, da der Erreger in feuchter Erde bis<br />

zu 46 Tage überleben kann (Truman et al., 1986b). Einen weiteren Hinweis<br />

darauf gibt eine Untersuchung <strong>von</strong> Job et al. (1986), bei welcher ein<br />

Granulom mit säurefesten Stäbchen in der Umgebung eines Dorns in der<br />

Schnauze eines Gürteltiers gef<strong>und</strong>en wurde. Da das Tier nicht an<br />

generalisierter Lepra litt, liegt die Vermutung nahe, dass M.leprae durch den<br />

Dorn <strong>und</strong> die durch ihn verursachte W<strong>und</strong>e ins Gewebe gelangte.<br />

Auch in Südamerika wurden säurefeste Stäbchen in Makrophagen <strong>von</strong><br />

Neunbinden-<strong>Gürteltieren</strong> gef<strong>und</strong>en. Aus der Erkenntnis, dass diese Tiere aus<br />

einer Gegend stammten, in welcher die humane Lepra endemisch ist, kann<br />

geschlossen werden, dass auch auf diesem Kontinent Gürteltiere Träger <strong>von</strong><br />

M.leprae sein könnten (Resoagli et al., 1979). In Kolumbien, Venezuela <strong>und</strong><br />

Paraguay scheint die Gürteltier-Population frei <strong>von</strong> M.leprae zu sein (Acha<br />

<strong>und</strong> Szyfres, 1988), während der Erreger bei einem mexikanischen <strong>und</strong><br />

mehreren argentinischen Exemplaren nachgewiesen werden konnte

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