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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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120 <strong>Haltung</strong> in Menschenobhut<br />

3.4.5 Adaptation<br />

Generell gewöhnen sich Jungtiere leichter an die Ersatznahrung als Adulte.<br />

Wird das Futter nicht <strong>von</strong> Anfang an akzeptiert, ist die prophylaktische<br />

Verabreichung <strong>von</strong> injizierbaren Multivitaminpräparaten <strong>und</strong> Vitamin B-<br />

Komplex empfehlenswert.<br />

Zur Adaptation <strong>von</strong> Wildfängen an die künstliche Diät empfiehlt Storrs (1971),<br />

das Futter mit dem Trinkwasser zu einer Suppe zu vermischen. Dadurch<br />

nehmen die Tiere beim Trinken Nährstoffe auf <strong>und</strong> lernen gleichzeitig, aus<br />

einer Schüssel zu fressen. Der Geruch <strong>von</strong> reifen Bananen <strong>und</strong> gehacktem Ei<br />

scheint Gürteltiere anzuziehen (Meritt, 1976b). Zucker oder andere Süssstoffe<br />

sollen in einigen Fällen Erfolg bringen (Truman <strong>und</strong> Sanchez, 1993). Im<br />

Philadelphia Zoo wird das zerkleinerte Eigelb eines hartgekochten Eis übers<br />

Futter gestreut, wenn die Neunbinden-Gürteltiere nicht fressen wollen<br />

(B.Toddes, pers. Mitt.). Der Bronx Zoo empfiehlt, H<strong>und</strong>etrockenfutter in<br />

Wasser einzuweichen <strong>und</strong> Vitamin K, E <strong>und</strong> B-Komplex beizugeben<br />

(E.S.Dierenfeld, pers. Mitt.).<br />

Wildfänge <strong>von</strong> Dasypus hybridus, welche die Futteraufnahme verweigern,<br />

werden in Argentinien mit an Laborbedingungen adaptierten Artgenossen<br />

zusammen gehalten. Auf diese Art gewöhnen sie sich rasch ans neue Futter<br />

(Carmanchahi et al., 1997).<br />

3.4.6 Vitamin K<br />

Die Supplementierung <strong>von</strong> Vitamin K scheint für die meisten in<br />

Menschenobhut lebenden Gürteltier-Arten essentiell zu sein, um einer<br />

Blutgerinnungsstörung vorzubeugen. Ihr natürliches Futter besteht zu einem<br />

grossen Teil aus Ameisen <strong>und</strong> Termiten, welche viel Ameisensäure enthalten.<br />

Aus dieser Säure metabolisiert die Bakterienflora wildlebender Gürteltiere<br />

genügend Vitamin K (J.C.Sassaroli, pers. Mitt.). Da aus naheliegenden<br />

Gründen die Verfütterung einer ausreichenden Menge Termiten <strong>und</strong> Ameisen<br />

in Zoologischen Gärten nicht möglich ist, kommt es häufig zu einer<br />

Unterversorgung mit Ameisensäure <strong>und</strong> infolgedessen zu einem Mangel an<br />

Vitamin K. Ch.villosus scheint nicht auf zusätzliche Vitamin K - Gaben

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