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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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198 Diskussion<br />

5.7.2 Behavioral enrichment<br />

Da der Bewegungsradius, die Futtersuche <strong>und</strong> das Reizangebot <strong>von</strong><br />

<strong>Gürteltieren</strong> in Menschenobhut im Vergleich zu ihrem natürlichen Habitat<br />

deutlich eingeschränkt sind, müssen Alternativen zu ihrer Beschäftigung<br />

angeboten werden. Um einer Unterforderung der Gürteltiere zuvorzukommen,<br />

können die unterschiedlichsten Massnahmen ergriffen werden:<br />

Edukationsprogramme: Verschiedene Zoos in den USA bieten<br />

Edukationsprogramme an, in welchen den Kindern bestimmte Tierarten<br />

nähergebracht werden, indem sie diese berühren können <strong>und</strong> dabei<br />

Informationen über deren <strong>Biologie</strong> erhalten. Gürteltiere sind neugierige <strong>und</strong><br />

zutrauliche Tiere, welche sich gerne kraulen lassen (S.McPhee, pers. Mitt.).<br />

Die Teilnahme an einem solchen Programm kann deshalb für ein Gürteltier<br />

als Abwechslung betrachtet werden. Diese Massnahme ist aber nur zu<br />

akzeptieren, wenn das Tier an menschlichen Kontakt gewöhnt ist, d.h.<br />

beispielsweise bei Individuen, welche <strong>von</strong> Hand aufgezogen oder zuvor als<br />

Heimtiere gehalten wurden.<br />

Tägliche Gabe <strong>von</strong> Heu oder Stroh: Die meisten Arten benutzen Heu oder<br />

Stroh zum Nestbau. Verbringt man solches Nistmaterial in ihr Gehege,<br />

beschäftigen sich die Tiere etwa eine St<strong>und</strong>e lang mit dem Zusammentragen<br />

des Heus oder Strohs <strong>und</strong> dem Auskleiden ihrer Höhlen.<br />

Mehlwürmer im Gehege vergraben: D.novemcinctus schläft bis zu 15<br />

St<strong>und</strong>en pro Tag. Die übrige Zeit ist es hingegen sehr aktiv <strong>und</strong> überwiegend<br />

auf Futtersuche. Das Vergraben <strong>von</strong> Mehlwürmern oder anderen Insekten<br />

fördert das natürliche Verhalten der Futtersuche <strong>und</strong> beschäftigt die Tiere.<br />

Eine andere Möglichkeit wäre das Anbieten <strong>von</strong> verrotteten Baumstämmen<br />

oder – wo erhältlich – Ameisenhaufen, welche sie mit ihren kräftigen Krallen<br />

aufreissen können.<br />

Sonne: Es wird immer wieder beobachtet, dass sich Gürteltiere gerne an der<br />

Sonne wärmen. Das Gehege sollte deshalb so angelegt sein, dass diese<br />

durch Oberlichter oder Scheiben einstrahlt. Am besten wäre der Zugang zu<br />

einem Aussengehege.

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