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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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106 <strong>Haltung</strong> in Menschenobhut<br />

Tolypeutes matacus gewöhnt sich gut an die <strong>Haltung</strong> in Menschenobhut <strong>und</strong><br />

reproduziert recht häufig (z.B. Meritt, 1971). Die andere Kugelgürteltier-Art,<br />

T.tricinctus, wird hingegen nur in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet in<br />

Zoologischen Gärten präsentiert (aus der Umfrage).<br />

Die letzten Berichte <strong>von</strong> <strong>Haltung</strong>sversuchen <strong>von</strong> P.maximus in europäischen<br />

<strong>und</strong> nordamerikanischen Zoos stammen aus den Siebziger Jahren<br />

(Ostenrath, 1974). Im San Diego Zoo überlebte ein Exemplar vier Jahre <strong>und</strong><br />

sieben Monate, ein anderes in Berlin gar sieben Jahre (Chebez, 1994).<br />

Derzeit wird diese Art weltweit nur in einem argentinischen <strong>und</strong> einem<br />

kolumbianischen Zoo gehalten. Allerdings sind die Tiere an beiden Orten vom<br />

Publikum abgeschirmt (G.Solís, I.Rubiano, pers. Mitt.). Riesengürteltiere<br />

verletzen sich in Zoohaltung häufig bei ihren ununterbrochenen Grabe- oder<br />

Kletterversuchen (Carter, 1983).<br />

Cabassous sp. ist gemäss Meritt (1985b) als Zootier lethargisch <strong>und</strong> wenig<br />

attraktiv. Nacktschwanz-Gürteltiere könnten jedoch interessant sein für<br />

ethologische, biologische <strong>und</strong> physiologische Studien. Wegen ihrer<br />

Empfindlichkeit gegenüber respiratorischen Erkrankungen <strong>und</strong> Hautinfekten<br />

sind sie schwierig in Menschenobhut zu halten.<br />

Die Häufigkeit <strong>von</strong> D.novemcinctus in Zoologischen Gärten lässt sich auf<br />

sein grosses Verbreitungsgebiet zurückführen. In den USA, besonders in<br />

Texas, ist das Neunbinden-Gürteltier auch als Heimtier nicht ungewöhnlich.<br />

D.hybridus <strong>und</strong> D.septemcinctus werden wegen ihres nervösen Charakters<br />

allgemein als schwierig zu haltend eingestuft <strong>und</strong> kommen in Zoologischen<br />

Gärten nur vereinzelt vor.<br />

3.2 Lebensdauer in Menschenobhut<br />

Die Lebensdauer <strong>von</strong> <strong>Gürteltieren</strong> wird in der Literatur mit mindestens 12 bis<br />

16 Jahren angegeben (Storrs, 1978b). Das Höchstalter, welches Gürteltiere in<br />

Menschenobhut erreicht haben, variiert stark zwischen den Arten. Während<br />

kein Gürtelmull mehr als vier Jahre in Menschenobhut überlebt hat, wurden<br />

verschiedene in Zoologischen Gärten gehaltene Exemplare <strong>von</strong> T.matacus<br />

<strong>und</strong> Ch.villosus mindestens 20 Jahre alt. Ein Ch.villosus lebte gar über 30<br />

Jahre in Menschenobhut (aus der Umfrage).

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