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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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Allgemeine Informationen<br />

Neunbinden-Gürteltiere haben eine relativ kurze Aktivitätszeit, verbringen<br />

sie doch bis zu 18 St<strong>und</strong>en pro Tag schlafend (McDonough <strong>und</strong> Loughry,<br />

1997). Sie verlassen ihren Bau je nach Temperatur, Regen <strong>und</strong> Jagddruck<br />

tagsüber oder nachts, bevorzugt jedoch in der Dämmerung. Bei tiefen<br />

Temperaturen werden sie eher tagsüber auf Futtersuche gehen (Layne <strong>und</strong><br />

Glover, 1985; McCusker, 1985; Redford <strong>und</strong> Eisenberg, 1992).<br />

Im Gegensatz zur letztgenannten Spezies ist Dasypus sabanicola in den<br />

venezolanischen Savannen tagaktiv. Der Gr<strong>und</strong> dafür sind die konstanten<br />

Umgebungstemperaturen, welche nur wenig um das Jahresmittel <strong>von</strong> 27ºC<br />

fluktuieren (Pacheco <strong>und</strong> Naranjo, 1978).<br />

Auch die Aktivitätszeit <strong>von</strong> Dasypus hybridus hängt <strong>von</strong> diversen äusseren<br />

Faktoren wie Temperatur <strong>und</strong> Jagddruck ab. In einem Schutzgebiet konnte<br />

diese Art im Frühling um die Mittagszeit beobachtet werden; in einer anderen<br />

Zone, in welcher sie gelegentlich gejagt werden, waren sie erst in der<br />

Dämmerung aktiv (eig. Beob.; W.Correa, pers. Mitt.). Bei der Futtersuche geht<br />

D.hybridus einige Schritte, schnüffelt nach Insekten, scharrt oberflächlich <strong>und</strong><br />

geht wieder einige Schritte. Dabei werden die Ohren unablässig hin- <strong>und</strong><br />

herbewegt (eig. Beob.).<br />

2.13.7 Schlafen<br />

Gürteltiere schlafen in Rücken-, Brust- oder Seitenlage. In Menschenobhut<br />

ziehen sie sich in Schlafkisten zurück, wühlen sich in die Einstreu ein, graben<br />

sich eine Höhle oder legen sich unter die angebotene Infrarotlampe. Im<br />

Durchschnitt schlafen Neunbinden-Gürteltiere 17 St<strong>und</strong>en pro Tag. Dabei ist<br />

ihr Schlaf zeitweise so tief, dass sie auch nicht erwachen, wenn sie<br />

aufgehoben werden (van Twyver <strong>und</strong> Allison, 1974). Einigen können sogar<br />

intramuskuläre Injektionen verabreicht werden, ohne dass sie aufwachen<br />

(Meritt, 1976b). Nacktschwanz-Gürteltiere setzen im Schlaf oftmals Harn ab<br />

(Meritt, 1985b). Gürtelmulle stecken beim Ausruhen <strong>und</strong> Schlafen den Kopf<br />

unter ihr Abdomen. In Menschenobhut liegen sie in dieser Position meist auf

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