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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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Allgemeine Informationen<br />

3) das eigentliche Nest, d.h. eine erweiterte Kammer, zu der ein oder mehrere<br />

Eingänge führen. Die Eingänge werden jeweils mit Sand verschlossen.<br />

Tolypeutes spp. graben gemäss der Literatur keinen Bau, sondern nutzen<br />

schon bestehende anderer Gürteltierarten oder <strong>von</strong> Vizcachas (Krieg, 1961).<br />

Allerdings haben die Kugelgürteltiere in einem argentinischen Zoo innert<br />

kürzester Zeit kleine Baue gegraben, weswegen die Aussage Kriegs relativiert<br />

werden muss (eig. Beob.). Sie können ihr Tagesquartier aber auch in einer<br />

kleinen Mulde, unter einem Busch oder am Stamm eines Baumes anlegen<br />

(Eisentraut, 1952).<br />

Ein kurzzeitig im Zoo Buenos Aires gehaltenes Riesengürteltier wurde beim<br />

Graben seines Baus beobachtet. Dabei fiel auf, dass sich das Tier<br />

zwischendurch in Rückenlage drehte <strong>und</strong> in dieser Position weitergrub<br />

(J.C.Sassaroli, pers. Mitt.). Der Eingang zum Bau eines Riesengürteltiers ist<br />

halbkreisförmig <strong>und</strong> durch seine Höhe <strong>von</strong> 32cm <strong>und</strong> Weite <strong>von</strong> 45cm<br />

eindeutig <strong>von</strong> demjenigen anderer Arten unterscheidbar (Carter <strong>und</strong><br />

Encarnação, 1983). Ein beobachtetes Exemplar in Kolumbien grub sich eine<br />

Höhle, die nach 1.6m in einer Kammer endete <strong>und</strong> einen Radius <strong>von</strong> 70cm<br />

aufwies. Beim Graben warf das Tier die gelockerte Erde hinter sich <strong>und</strong><br />

verkleinerte dadurch den Durchmesser des Eingangs bis auf ein kleines Loch<br />

(I.Rubiano, pers. Mitt.). Über die Hälfte der Baue werden in Termitenhaufen<br />

angelegt. Dass 44% der untersuchten Baue in offenem Grasland oder<br />

Uferböschungen gef<strong>und</strong>en wurden, lässt vermuten, dass Priodontes<br />

maximus sich nicht ausschliesslich <strong>von</strong> Termiten ernährt. Diese Art wechselt<br />

ihren Bau weniger häufig als die meisten anderen Gürteltiere; im Durchschnitt<br />

wird alle 7 Tage ein neuer Bau gegraben, wobei auch die älteren<br />

weiterbenutzt werden. Ein in Brasilien beobachtetes Weibchen benutzte<br />

während 17 Tagen denselben Schlafplatz (Carter <strong>und</strong> Encarnação, 1983).<br />

Die Baue <strong>von</strong> Cabassous spp. sind leicht zu identifizieren. Aus ihren in<br />

offenem Gelände oder in Böschungen angelegten Eingängen entströmt ein<br />

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