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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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Allgemeine Informationen<br />

sulfatiertem Mukopolysaccharid (da Silva Sasso <strong>und</strong> della Serra, 1965). Nur<br />

beim Neunbinden-Gürteltier sind <strong>von</strong> Schmelz überzogene Milchzähne<br />

angelegt; bei den anderen Arten erfolgt kein Zahnwechsel. Gemäss Martin<br />

(1916) sind in der Prämaxilla <strong>von</strong> embryonalen Stadien <strong>von</strong> Dasypus<br />

novemcinctus drei bis fünf Zahnanlagen ausgebildet, welche sich jedoch nicht<br />

zu erkennbaren Zähnen entwickeln. Die permanenten Molaren wachsen in die<br />

Pulpahöhle der Milchzähne hinein. Der genaue Zeitpunkt des Zahnwechsels<br />

scheint <strong>von</strong> Tier zu Tier zu variieren. Aufgr<strong>und</strong> der Untersuchung <strong>von</strong> 35<br />

Schädeln <strong>von</strong> Neunbinden-<strong>Gürteltieren</strong> bemerkte Hensel (1872), dass der<br />

Zahnwechsel erst kurz vor Erreichen des adulten Stadiums erfolgt. Gemäss<br />

Vizcaíno (pers. Mitt.) kann er sogar noch später stattfinden. So hat der zitierte<br />

Forscher mehrere Exemplare mit der Körpergrösse adulter Tiere untersucht,<br />

welche noch Milchzähne trugen. Recht häufig soll auch die Beobachtung sein,<br />

dass fast alle Milchzähne <strong>von</strong> den durchgebrochenen permanenten Zähnen<br />

vertikal gespaltet sind. Der Unterschied zwischen Milch- <strong>und</strong> permanenten<br />

Zähnen soll recht deutlich sein: Während erstere eine longitudinale<br />

Verlängerung zeigen, sind letztere zylindrisch.<br />

2.9.3 Kreislaufsystem<br />

Die A. carotidea interna ist grösstenteils verantwortlich für die Blutzufuhr zum<br />

Gehirn <strong>und</strong> wird dabei durch das gut entwickelte vertebral-basilare System<br />

unterstützt. Eine Besonderheit der Xenarthren findet sich im cephalischen<br />

Arteriensystem, bei dem drei Anastomosen ausgebildet sind:<br />

1) Zwischen dem distalen Ende der A. carotidea externa <strong>und</strong> dem proximalen<br />

Anteil des R. mandibularis, so dass die Anastomose den Anfang der A.<br />

maxillaris bildet. Dadurch übernimmt die A. carotidea externa die<br />

Durchblutung des Ober- <strong>und</strong> Unterkiefers.<br />

2) Zwischen R. infraorbitalis <strong>und</strong> R. supraorbitalis. Durch diese Anastomose<br />

wird via der unter 1) erwähnten Verbindung auch der extrabulbäre Anteil<br />

der Orbita <strong>von</strong> der A. carotidea externa versorgt.<br />

3) Zwischen der A. occipitalis <strong>und</strong> dem R. supraorbitalis. Über diese sehr<br />

spezifische, nur bei Xenarthren anzutreffende Anastomose versorgt die A.

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