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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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Allgemeine Informationen<br />

novemcinctus aus einer Region in Pará, Brasilien isoliert, welche nicht als<br />

endemisch für diese Krankheit bekannt ist (Naiff et al., 1986). Auch bei 3 <strong>von</strong><br />

4 untersuchten Tieren aus einer hyperendemischen Region Brasiliens wurde<br />

der Erreger nachgewiesen (Bagagli et al., 1998). Die infizierten Tiere wiesen<br />

keine makroskopisch erkennbaren Veränderungen auf. Bei der<br />

histopathologischen Untersuchung <strong>von</strong> Leber, Milz <strong>und</strong> Lymphknoten fanden<br />

sich bei mehreren Tieren epitheloide Granulome als entzündliche Reaktionen<br />

auf den Erreger (Naiff et al., 1986; Bagagli et al., 1998). Ob Gürteltiere eine<br />

Rolle spielen bei der Infektion des Menschen mit P.brasiliensis, ist noch nicht<br />

bekannt, aber wegen des niedrigen Infektionsrisikos der im Gewebe <strong>von</strong><br />

<strong>Gürteltieren</strong> vorhandenen Form wenig wahrscheinlich. Sowohl Menschen als<br />

auch Gürteltiere werden vermutlich <strong>von</strong> derselben, noch unbekannten Quelle<br />

infiziert (Bagagli et al., 1998).<br />

2.14.3 Parasiten<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich ist anzumerken, dass Gürteltiere wenig Endo- <strong>und</strong><br />

Ektoparasitenbefall zeigen. Eine Auflistung aller bei <strong>Gürteltieren</strong><br />

beschriebenen Parasitenarten würde zu weit führen. Auch wäre die Angabe<br />

der Gürteltierart, aus welcher ein bestimmter Parasit isoliert wurde,<br />

irreführend, da seltenere Arten wie P.maximus oder C.truncatus bedeutend<br />

weniger untersucht wurden als z.B. das weit verbreitete <strong>und</strong> in der Forschung<br />

eingesetzte D.novemcinctus. Dasselbe betrifft das Verbreitungsgebiet eines<br />

Parasiten: Aus den USA <strong>und</strong> Brasilien liegen zu diesem Thema weit mehr<br />

Publikationen vor als z.B. aus Surinam, was aber nicht heissen muss, dass<br />

Gürteltiere in Surinam frei <strong>von</strong> Parasiten sind. Für genauere Informationen sei<br />

auf die zitierte Literatur verwiesen.<br />

Ektoparasiten<br />

Im allgemeinen sind Gürteltiere durch ihren Panzer <strong>und</strong> die Behaarung am<br />

Bauch gut vor Ektoparasiten geschützt (Storrs, 1971). Bei einer Untersuchung<br />

<strong>von</strong> über 150 <strong>Gürteltieren</strong> in den USA wurde keine einzige Zecke gef<strong>und</strong>en.<br />

Flöhe <strong>und</strong> Milben sind bei <strong>Gürteltieren</strong> häufiger als Zecken (Talmage <strong>und</strong><br />

Buchanan, 1954).

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