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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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<strong>Haltung</strong> in Menschenobhut<br />

Ersatz des Nistmaterials durch Papierschnitzel verhindert werden (Meritt,<br />

1976a). Sägemehl ist nicht zu empfehlen, da Gürteltiere oft aus Langeweile<br />

ihre Einstreu fressen <strong>und</strong> es infolgedessen zu Obstipation kommen kann<br />

(Anderson <strong>und</strong> Benirschke, 1966). Bei Holzspänen muss auf die Qualität<br />

geachtet werden, da einige Holzarten, z.B. Zeder, bei Ch.villosus<br />

Augenirritationen auslösen (G.Lemus, pers. Mitt.). Ausserdem verunreinigen<br />

Holzspäne <strong>und</strong> Sägemehl rasch das Futter <strong>und</strong> das angebotene Wasser.<br />

Papierschnitzel, Maishäcksel <strong>und</strong> diverse Pellets wurden in mehreren<br />

<strong>Haltung</strong>en <strong>von</strong> gelangweilten Tieren gefressen <strong>und</strong> lösten Darmobstruktionen<br />

aus (Meritt, 1976a).<br />

Die meisten Arten verwenden Heu oder Stroh als Polstermaterial für ihre<br />

Nester. Auch wenn ihnen ausreichend Material angeboten wird, scheinen<br />

Ch.vellerosus, Ch.nationi, E.sexcinctus, P.maximus <strong>und</strong> Cabassous spp. in<br />

Menschenobhut keine Nester zu bauen (McNab, 1980; Greegor, 1985; Meritt,<br />

1985b). Cabassous sp. verachtet selbst Boxen, Fässer oder hohle<br />

Baumstämme als Nistmöglichkeit.<br />

3.3.4 Einrichtung<br />

Gürteltiere benötigen wie alle in Menschenobhut gehaltenen Tiere<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten. Auf die Wichtigkeit eines Untergr<strong>und</strong>s, in<br />

welchem die Tiere ihre Baue anlegen können, wurde bereits hingewiesen.<br />

Dieser bietet nicht nur Rückzugsmöglichkeiten, sondern auch Abwechslung,<br />

da an verschiedenen Stellen neue Baue gegraben werden können. Ein mit<br />

Wasser gefülltes Becken wird sehr geschätzt als Bademöglichkeit (S.McPhee,<br />

pers. Mitt.). Da einige Arten in ihrem natürlichen Habitat die Eingänge zu<br />

ihrem Bau an einem geschützten Ort anlegen, werden sie Äste, Steine,<br />

Holzblöcke, kleine Holzfässer <strong>und</strong> ähnliches gerne untergraben.<br />

Niedrigwachsende Pflanzen, Gras, Büsche, vermoderte Baumstämme, Laub<br />

<strong>und</strong> dergleichen bieten den Tieren die Möglichkeit, sich auch an der<br />

Erdoberfläche vor möglichen Gefahren zurückzuziehen. Die regelmässige<br />

Veränderung des Geheges, sei es durch Einbringen neuer Gegenstände <strong>und</strong><br />

Pflanzen oder durch das Umstellen der gewohnten Einrichtung, fördert das<br />

Erk<strong>und</strong>ungsverhalten der Tiere (aus der Umfrage).<br />

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