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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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Allgemeine Informationen<br />

zu fliehen versucht, klammert sich das Männchen weiter an dieses <strong>und</strong><br />

bewegt sich auf den Hinterbeinen fort. Solche Verfolgungs- <strong>und</strong><br />

Klammerungssequenzen können einige Sek<strong>und</strong>en, aber auch bis zu 15<br />

Minuten dauern (Roberts et al., 1982). Bei in Zoologischen Gärten gehaltenen<br />

Kugelgürteltieren wurde beobachtet, dass die Kopulation entweder ähnlich<br />

wie die Umwerbung oder in Seitenlage, Bauch gegen Bauch erfolgt. Ist das<br />

Weibchen nicht empfänglich, so rollt es sich zusammen <strong>und</strong> ignoriert das<br />

Männchen (Meritt, 1976a).<br />

2.14 Krankheiten<br />

Durch ihr defizientes zelluläres Abwehrsystem scheinen Gürteltiere für<br />

infektiöse Erkrankungen besonders empfänglich zu sein (Cuba-Caparó,<br />

1979). Dass trotzdem nur verhältnismässig wenige Krankheiten auftreten, ist<br />

vermutlich auf die Kombination des Immunsystems mit der niedrigen<br />

Körpertemperatur zurückzuführen. Die niedrige Temperatur supprimiert<br />

einerseits die Immunkompetenz <strong>und</strong> ermöglicht das Wachstum <strong>von</strong> Keimen<br />

mit einem niedrigen Temperaturoptimum, andererseits wirkt sie jedoch<br />

protektiv gegen Organismen mit einem Temperaturoptimum <strong>von</strong> 37ºC (Walsh,<br />

1978).<br />

2.14.1 Verletzungen<br />

Die häufigsten bei wilden <strong>Gürteltieren</strong> auftretenden Verletzungen sind Kratzer<br />

<strong>und</strong> Narben auf dem Panzer, welche sich durch das bereits beschriebene<br />

Fluchtverhalten ins Dickicht erklären lassen. Durch ihre Exponiertheit sind<br />

auch Schwanz <strong>und</strong> Pfoten oft verletzt.<br />

Hautknoten <strong>und</strong> Ulzera können Ausdruck eines Fremdkörpergranuloms z.B.<br />

aufgr<strong>und</strong> verspleissten pflanzlichen Materials sein oder mit pigmentierten<br />

Pilzen infizierte W<strong>und</strong>en darstellen.<br />

Vergrösserte “Lymphknoten” stellen sich bei genauerer Untersuchung oft als<br />

vergrösserte Mammardrüsen, z.B. akzessorische Läppchen oder chronische<br />

Mastitis heraus (Folse <strong>und</strong> Smith, 1983).<br />

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