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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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<strong>Haltung</strong> in Menschenobhut<br />

Absonderung <strong>von</strong> den Artgenossen <strong>und</strong> eine Reduktion der Aktivität<br />

beobachtet (aus der Umfrage). Bei T.matacus ist eine starke Abmagerung am<br />

vergrösserten Zwischenraum zwischen Panzer <strong>und</strong> Körper festzustellen (eig.<br />

Beob.). Als Therapie sind i.v., i.p. <strong>und</strong> s.c. Infusionen <strong>und</strong> ein Futterwechsel<br />

beschrieben (aus der Umfrage).<br />

Kachexie: Bei kachektischen Tieren kann eine Zwangsernährung mit Sonde<br />

nötig sein. Bei T.matacus ist eine Sonde mit einem Durchmesser <strong>von</strong> 2.0mm<br />

angebracht (G.Solís, pers. Mitt.). Bei fehlender Angewöhnung ans Futter<br />

siehe das Kapitel “Adaptation“ auf Seite 120.<br />

Obstipationen sind neben der fehlenden Adaptation an die <strong>Haltung</strong> in<br />

Menschenobhut die häufigsten unter Laborbedingungen auftretenden<br />

Erkrankungen. Oft liegt die Ursache darin, dass die gelangweilten Tiere die<br />

Einstreu fressen. Wampler (1969) beschreibt als Symptome eine Anorexie,<br />

Apathie <strong>und</strong> einen langsamen Gang <strong>und</strong> empfiehlt die Gabe <strong>von</strong> 20ml<br />

Mineralöl via Magensonde (No. 12 French polyethylene stomach catheter).<br />

Gemäss Truman <strong>und</strong> Sanchez (1993) hilft bei Obstipationen die<br />

Verabreichung <strong>von</strong> 20ml Melasse. Nicht zu vergessen ist die Überprüfung der<br />

<strong>Haltung</strong> <strong>und</strong> der Beschäftigung der Tiere.<br />

Rektumprolaps: Nach Applikation einer gesättigten Zuckerlösung kann eine<br />

manuelle Reposition mit Fixierung mittels einer externen Naht versucht<br />

werden. Die Erfolgsrate ist jedoch niedrig (aus der Umfrage).<br />

3.9.4 Mangelerkrankungen<br />

Hypovitaminose K: Siehe auch das Kapitel “Vitamin K” auf Seite 120. Als<br />

Symptome wurden Hämatome, Hämorrhagien <strong>und</strong> Epistaxis verzeichnet. Eine<br />

erfolgbringende Therapie ist die Injektion <strong>von</strong> Vitamin K, z.B. 0.5ml Konakion.<br />

Zusätzlich sollte das Futter auch über die Heilung hinaus supplementiert<br />

werden. Oft sterben die Tiere unerwartet; bei der Sektion werden dann<br />

multiple Hämorrhagien, z.B. ein Hämoperitoneum festgestellt (aus der<br />

Umfrage).<br />

Hypovitaminose E: Eine Therapie der Weissmuskelkrankheit mit Vitamin E<br />

<strong>und</strong> Selen bringt nur selten den erwünschten Erfolg (aus der Umfrage).<br />

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