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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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144 <strong>Haltung</strong> in Menschenobhut<br />

<strong>und</strong> Futterplatz aufzustellen, damit die Pfoten regelmässig befeuchtet werden<br />

(Divers, 1978). In schweren Fällen kann die Amputation der betroffenen<br />

Gliedmasse nötig sein.<br />

Zehenfraktur: Eine Amputation ist meist die einzige mögliche Therapie (aus<br />

der Umfrage).<br />

Pfoten- oder Krallenamputation: Dieser Eingriff wird <strong>von</strong> Wampler (1969)<br />

nicht empfohlen, da Stumpfinfektionen häufig auftreten <strong>und</strong> zu Septikämie<br />

<strong>und</strong> Verlust des Tiers führen können. Andere Quellen berichten hingegen <strong>von</strong><br />

guten Erfahrungen (G.Solís, pers. Mitt.). Zu berücksichtigen ist die sehr starke<br />

Muskelmasse <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene gute Durchblutung der Gliedmassen.<br />

Der Einsatz eines Elektrokauters ist bei der Amputation sehr zu empfehlen<br />

(G.Solís, pers. Mitt.).<br />

3.9.3 Erkrankungen des Verdauungstrakts<br />

Deformierte oder zu lange Zähne: Eine Zahnextraktion bzw. das<br />

Abschleifen der Zähne muss unbedingt <strong>von</strong> einem Futterwechsel begleitet<br />

werden, da die Ursache <strong>von</strong> Zahnproblemen oft die ungenügende Abnutzung<br />

derselben ist. In die Diät sollten härtere Futterstücke wie Früchte, Küken,<br />

Insekten o.ä. eingeschlossen werden, damit die Tiere ihre Nahrung kauen<br />

müssen (aus der Umfrage).<br />

Zungenverletzung: Sehnen oder Fleischfasern im Futter können sich um die<br />

Zunge <strong>von</strong> <strong>Gürteltieren</strong> wickeln <strong>und</strong> diese einschnüren. Als Symptome fallen<br />

eine Verweigerung der Futteraufnahme <strong>und</strong> eine Depression auf. Präventiv ist<br />

eine gute Kontrolle des Futters wichtig (aus der Umfrage).<br />

Enteritis: Enteritiden sind oft auf <strong>Haltung</strong>sprobleme zurückzuführen. Neben<br />

der üblichen Durchfallbehandlung sollten deshalb bei häufigen Enteritiden die<br />

<strong>Haltung</strong>sbedingungen <strong>und</strong> die Fütterung überprüft werden. Bei einer<br />

Salmonellen-Infektion scheint die Therapie mit Trimethoprim erfolgreicher zu<br />

sein als eine solche mit Ampicillin. Auch Enrofloxacin kann eingesetzt werden<br />

(aus der Umfrage).<br />

Anorexie <strong>und</strong> Abmagerung: Als Symptome einer ungenügenden<br />

Futteraufnahme wurden eine Abflachung des konvexen Panzers, die

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