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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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3.10 Zoonosen<br />

speziellen Kapitel auf Seite 100 besprochen.<br />

jedoch das Kapitel “Mykosen“ auf Seite 148)<br />

<strong>Haltung</strong> in Menschenobhut<br />

Aufgr<strong>und</strong> seiner Bedeutung wurde Mycobacterium leprae in einem<br />

Sporothrix schenckii kann bei durch Gürteltierkrallen verursachten<br />

Verletzungen auf den Menschen übertragen werden. S.schenckii ist ein<br />

Saprophyt, welcher in der natürlichen Umgebung <strong>von</strong> <strong>Gürteltieren</strong> vorkommt<br />

<strong>und</strong> vermutlich via an den Krallen hängendem pflanzlichem Material oder<br />

Erdkrumen in die W<strong>und</strong>e gelangt (Kaplan et al., 1982). 50 bis 80% der wegen<br />

Sporotrichose behandelten Patienten in Uruguay gaben vorherigen Kontakt<br />

mit <strong>Gürteltieren</strong> oder ihren Bauen zu Protokoll (Mackinnon et al., 1969;<br />

Bonasse et al., 1987). Der Zusammenhang scheint in der Bevölkerung<br />

bekannt zu sein, wird die Krankheit in der Umgangssprache doch “hongo<br />

mulita“, d.h. Gürteltier-Pilz genannt (J.Vitancurt, pers. Mitt.). Bei keinem der<br />

15 untersuchten uruguayischen Wildfänge <strong>von</strong> D.septemcinctus (wobei es<br />

sich wegen des Verbreitungsgebiets um D.hybridus handeln muss) liess sich<br />

eine Infektion mit Sporothrix nachweisen (Mackinnon et al., 1969). (siehe<br />

Bis heute wurde nur ein Fall <strong>von</strong> Tollwut bei <strong>Gürteltieren</strong> diagnostiziert. Dabei<br />

handelte es sich um ein durch ein Stinktier infiziertes Neunbinden-Gürteltier in<br />

Texas. Es zeigte die für Tollwut typischen Verhaltensänderungen wie Verlust<br />

der natürlichen Scheu <strong>und</strong> Speicheln. Obwohl Tollwut bei <strong>Gürteltieren</strong> eine<br />

seltene Erkrankung zu sein scheint, sollte trotzdem beim Handling <strong>von</strong><br />

Wildfängen an sie gedacht werden, besonders wenn diese ein abnormales<br />

Verhalten zeigen (Leffingwell <strong>und</strong> Neill, 1989).<br />

Salmonellen-Infektionen bei <strong>Gürteltieren</strong> werden in der Literatur selten<br />

erwähnt. Eine Untersuchung <strong>von</strong> wildlebenden D.hybridus <strong>und</strong> Ch.villosus in<br />

Argentinien ergab eine Inzidenz <strong>von</strong> 65% bzw. 58%, was auf eine hohe<br />

Sensitivität der Gürteltiere bezüglich einer Kontamination mit Salmonellen<br />

schliessen lässt. In der erwähnten Studie lagen die Ergebnisse der<br />

Typisierung nicht vor, weshalb nicht gesagt werden kann, ob es sich hierbei<br />

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