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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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Allgemeine Informationen<br />

weitverbreitete Meinung, dass das Braunhaar-Gürteltier mit Vorliebe auf<br />

Friedhöfen lebt <strong>und</strong> ein gefährlicher Krankheitsüberträger ist, welcher<br />

bekämpft werden muss (eig. Beob.).<br />

2.11.2 Opportunistische Insektivoren<br />

Zu dieser Gruppe werden Chlamyphorus, Tolypeutes <strong>und</strong> Dasypus gezählt.<br />

Die Untersuchungen des Mageninhalts <strong>von</strong> fünf Exemplaren <strong>von</strong><br />

Chlamyphorus truncatus ergaben Reste <strong>von</strong> Larven <strong>und</strong> Käfern <strong>und</strong> wenig<br />

pflanzliches Material (Minoprio, 1945). Gemäss neueren Untersuchungen<br />

frisst diese Art Ameisen, Insekten, Würmer, Regenwürmer, Schnecken,<br />

Wurzeln <strong>und</strong> fleischige Anteile bestimmter Pflanzen (Meritt, 1985a; Bertonatti<br />

<strong>und</strong> Aprile, 1999). Durch das natürliche Vorkommen im Verbreitungsgebiet<br />

des Gürtelmulls sollten auch Schlangen, Eidechsen, Eier <strong>von</strong> bodenbrütenden<br />

Vögeln, Aas, Spinnen, Larven <strong>und</strong> Samen als mögliches Futter berücksichtigt<br />

werden (Meritt, 1985a).<br />

Tolypeutes matacus ernährt sich überwiegend <strong>von</strong> Ameisen <strong>und</strong> Termiten,<br />

verschmäht aber auch andere weiche Invertebraten, Aas, Pflanzensamen <strong>und</strong><br />

Früchte nicht (Redford <strong>und</strong> Eisenberg, 1992; Bolkovic et al., 1995; Bruno,<br />

1999). Bei Untersuchungen des Mageninhalts <strong>von</strong> Kugelgürteltieren machten<br />

die Invertebraten 70% des Gewichts aus. Es wurden nur intakte Futterstücke<br />

gef<strong>und</strong>en, was darauf hinweist, dass Kugelgürteltiere ihr Futter nicht kauen<br />

(Bolkovic et al., 1995).<br />

Dasypus-Arten sind primär Insektivoren, die je nach Verfügbarkeit ihrer<br />

Hauptnahrungsquelle auch kleine Vertebraten <strong>und</strong> Früchte fressen (Redford<br />

<strong>und</strong> Eisenberg, 1992). Tiere der Gattung Dasypus bewegen sich bei der<br />

Futtersuche recht schnell <strong>und</strong> spüren ihr Futter hauptsächlich dank ihres gut<br />

ausgebildeten Geruchssinns auf. Sie schnüffeln ununterbrochen <strong>und</strong> graben<br />

flache Mulden, um die Insekten aufzuspüren. Oftmals werden auch Ameisenoder<br />

Termitenhügel aufgerissen oder die Rinde <strong>von</strong> umgestürzten Bäumen<br />

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