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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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Allgemeine Informationen<br />

vertikalen Abschnitt beginnen <strong>und</strong> erst nach 10 bis 15cm in flacherem Winkel<br />

weitergeführt werden, was auf eine sehr harte obere Erdschicht<br />

zurückzuführen sein könnte (eig. Beob.). Kot wird immer ausserhalb des Baus<br />

abgesetzt (Merrett, 1983).<br />

Verlassene Baue werden oft <strong>von</strong> anderen Tieren wie Eidechsen, Schlangen,<br />

Vizcachas oder Stinktieren umgenutzt (eig. Beob.; W.Correa, pers. Mitt.).<br />

Andere Evidenzen <strong>von</strong> <strong>Gürteltieren</strong> sind flache, bis 10cm tiefe aufgegrabene<br />

Stellen, welche bei der Futtersuche entstehen (eig. Beob.).<br />

Der Bau eines Euphractus sexcinctus ist leicht zu erkennen am<br />

charakteristischen Eingang in Form eines umgekehrten U. Dieser ist um 20cm<br />

hoch <strong>und</strong> ca. 22cm weit. Euphractus benutzt im Gegensatz zu den meisten<br />

Gürteltier-Arten denselben Bau mehrmals (Carter <strong>und</strong> Encarnação, 1983).<br />

Baue <strong>von</strong> Zaedyus pichiy ähneln in Form <strong>und</strong> Lokalisation denjenigen <strong>von</strong><br />

Chaetophractus villosus, sind jedoch deutlich enger (eig. Beob.). Kleine<br />

Eingänge können auch <strong>von</strong> Höhlen <strong>von</strong> tuco-tucos (Ctenomys haigi),<br />

Meerschweinchen (Cavia porcellus) oder Mäusen stammen (G.Lemus, pers.<br />

Mitt.).<br />

Chaetophractus vellerosus gräbt Baue mit einem Durchmesser <strong>von</strong> 8 bis<br />

15cm <strong>und</strong> mehreren Metern Länge. Mit Vorliebe werden sie in sandigen<br />

Böden angelegt, wobei sie bei eher lockerem, unzusammenhängendem<br />

Untergr<strong>und</strong> in der Nähe <strong>von</strong> Wurzeln <strong>und</strong> unter Büschen gehäuft sind.<br />

Dadurch soll Einstürzen der Tunnels vorgebeugt werden (Greegor, 1985).<br />

Mehrere Eingänge ermöglichen eine Luftzirkulation <strong>und</strong> lassen die<br />

Temperatur im Bau nicht zu stark ansteigen (Redford <strong>und</strong> Eisenberg, 1992).<br />

Anderen Beobachtungen zufolge werden die Gänge beim Graben durch das<br />

hinter dem Tier anfallende Material gleich wieder verschlossen, was die<br />

Erhaltung einer konstanten Temperatur <strong>und</strong> Luftfeuchtigkeit im Bau<br />

ermöglicht. Begünstigend für die Temperaturkontrolle dieser<br />

Wüstenbewohner wirkt sich die grosse Tiefe ihrer Baue aus, welche fast 2<br />

Meter erreicht. Mehrere untersuchte Baue lagen mit ihrer durchschnittlichen<br />

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